Es ist schon erstaunlich, wie vor allem die Union und die FDP beim Klimaschutz die sozial schwächeren Menschen im Auge hat. Interssanterweise kommen aber in deren Wahlprogramme die sozial Schwachen sonst nicht vor. Keine wesentlichen Steuererleichterungen in niedrigen Lohnsektoren, keine Erhöhung des gesetzlichen Mindestlohns oder gar eine Reformierung der Hartz-IV-Gesetze. Die beiden Parteien scheinen nur dann diese Personengruppe ins Auge zu fassen, wenn es darum geht, zu zeigen, was in der Klimakrise als Maßnahme nicht geht, ohne den sozialen Frieden zu gefährden. Natürlich muss der Klimawandel sozial ausgewogen sein, aber Einschränkungen wird und muss es für alle geben. Wir können nicht noch zehn oder zwanzig Jahre warten, bis unseren Ingenieuren ein grüner Geistesblitz trifft. Die Unternehmen sind sicherlich sehr viel weiter in ihrem grünen Denken als noch vor vielen Jahren, als z. B. die Automobilindustrie den Trend zum E-Auto verschlafen hat, aber wir sollten mit den Maßnahmen, die uns zur Verfügung stehen, schnell vorangehen und flankierend dazu, die Techniken immer weiter und auch neu denken. Das wird viel Geld kosten, aber wenn die Union und FDP schon jetzt die sozial Schwachen nicht in ihrem Blick hat, wird sie diese Gruppe bei der Bewältigung der Klimakrise wohl auch leicht übersehen. Übrigens: Zum Vorschlag, innerdeutsche Flüge zu verbieten, diese Flüge werden von sozial Schwächeren eher nicht genutzt!
Jörg Rath, 97337 Dettelbach