Der bayerische Umweltminister Glauber betont, dass unsere Städte durch mehr Grünflächen und Straßenbäume mehr Wasser speichern können sollen. Leider fehlt Herrn Glauber aber offenbar noch immer das Bewusstsein dafür, dass nicht nur versiegelte Siedlungsflächen ein Problem sind. Auch unsere Landschaft hat in den letzten Jahrzehnten massiv an Wasserspeicherfähigkeit verloren. Viele Wiesenflächen wurden in Ackerland umgewandelt und in Ackerböden der mögliche Kohlenstoffanteil durch eine nicht nachhaltige Bewirtschaftung auf 50 Prozent reduziert, wie Prof. Wiesmeier vom Lehrstuhl für Bodenkunde der TU München errechnet hat. Kohlenstoff- und damit humusarme Böden können aber auch viel weniger Wasser speichern und sind stärker erosionsgefährdet – ein Teufelskreis. Kohlenstoff kann nur durch Tiermist und Pflanzenmulch oder -kompost auf die Äcker kommen. Reine Mineraldüngung ist dagegen auf Dauer für unsere Böden schädlich. Leider sagte Herr Glauber auch nichts zu einem dringend notwendigen Verbot von Schottergärten, wie er in Baden Württemberg bereits beschlossen wurde. Wir brauchen aber mehr als nur Begrünungsaktionen in den Städten: Wir brauchen flächendeckend eine wesentlich ökologischere und nachhaltigere Landwirtschaft.
Christine Primbs, 97239 Aub