So verdienstvoll es sein mag, die Forderung der Umwelthilfe nach einem Böller-Bann in der Innenstadt aufzugreifen, so bleibt dabei doch ein etwas bitterer Nachgeschmack. Als ein wichtiger Grund für ein solches Verbot wird ja angeführt, dass die damit verbundene Feinstaubbelastung etwa 17 Prozent des jährlich im Straßenverkehr anfallenden Feinstaubs entspricht. Was ist also mit dem weitaus größeren „Rest“ der Belastung? Fällt den Stadtvätern und -müttern dazu nichts Besseres ein als City Trees? Die wie in Ihrer Zeitung zu lesen war, laut Umweltexperten so gut wie nichts zur Luftverbesserung beitragen. Vielmehr wäre aller Ehren wert, wenn Sie sich der zunehmenden Verkehrsflut und dem damit verbundenen Chaos annähmen. Der am Berliner Ring in Würzburg zu den Stoßzeiten stockende Autoverkehr führt in den Zufahrtsstraßen täglich mehrere Stunden zu erheblicher Umweltbelastung für die Anwohner. „Verkehrsberuhigung“ wie etwa die Fußgängerzone in der unteren Theaterstraße, durch die täglich fast 500 Busse – vermutlich Diesel – fahren und die trotz Schilderwald von Autofahrern kaum beachtet wird, wirkt da einfach nur hilflos. Gefragt wäre echte Verkehrsvermeidung, eine deutliche Reduzierung des innerstädtischen Kfz-Verkehrs. Park&Ride-Plätze am Stadtrand gut verzahnt mit ÖPNV, der auch innerstädtisch attraktiver werden müsste, wären ein Ansatz unter anderen. Fahrradfreundliche Straßen eine weitere Möglichkeit. Fahrradwege nur auf Straßen zu markieren ist wenig hilfreich, da sich Pkw daran kaum stören. Es ist also deutlich mehr erforderlich als eine schicke, aber nutzlose Idee.
Gerhard Schmidt, 97070 Würzburg
Da wird das ganze Jahr gejammert über zu viel Schadstoffausstoß in den Städten durch Industrie und Kraftfahrzeuge. Und dann wird wieder an Silvester der Ausstoß in nur einer Stunde immens erhöht. Wieso reicht es nicht, wenn überall die Kirchenglocken läuten? Krach machen die auch, aber ohne Schadstoffe. Wann lernen wir Menschen, uns um eine für uns wichtige Umwelt zu kümmern?
Dieter Sack, 97688 Bad Kissingen Foto: dpa