Den Krieg ächten, auf Ausgleich drängen, den ausgebrochenen Krieg beenden, Nachteile in Kauf nehmen, Unrecht verabscheuen, guten Rat annehmen – so formulierte es (verkürzt) Kurtmartin Magiera vor Jahrzehnten in „Tun, was man kann“. Ja: die Ukraine ist im Recht, ihr Kampf bewundernswert, ihre Führer überzeugend, unsere Außenministerin eloquent. Dennoch: Selbst eine weitere hochgefährliche militärische Unterstützung wird diesen russischen Krieg nicht beenden und diesen Präsidenten nicht stoppen. Deshalb sollte man sich der Realität stellen und jetzt retten, was zu retten ist. Noch mehr Waffen und noch mehr verbale Aufrüstung können in eine absolute Katastrophe führen. Ein Ende mit Schrecken ist besser als ein Schrecken ohne Ende! So bitter und ungerecht es ist: Es ist das Gebot der Stunde, eine vollständige Zerstörung der Ukraine zu vermeiden, unzählige Menschenleben zu retten und eine riesige Vertreibung zu verhindern. Dies geht nach allem, was zu hören und zu lesen ist, nur durch eine sofortige Kapitulation der Ukraine und den Versuch, in Friedensverhandlungen das Beste für das Land herauszuholen. Die Führer der Ukraine müssen wohl oder übel diese Realität unter Zurückstellung ihrer (und unserer) Überzeugungen einsehen und ihre Bevölkerung und ihr Land (und auch das freie Europa) vor dem Untergang retten! Alles Gute, Ihr Ukrainer!
Wolfgang Münchmeier, 97437 Haßfurt
Täglich werden wir mit dem grausamen Geschehen in der Ukraine konfrontiert. Weltweit zeigen sich Menschen bestürzt. Führende Politiker bemühen sich um die Beendigung dieses Krieges. Das ist eine Sache. Was für mich viel schlimmer ist, wo sind die spirituellen Führer dieser Welt? Zum Beispiel der Papst, der Führer der orthodoxen Kirche . . . Um die Kriegssprache zu verwenden: Sie sind in voller Deckung. Warum machen sie oder auch Bischöfe sich nicht auf nach Kiew und zeigen den Menschen dort und weltweit: Wir stehen an Eurer Seite, Schulter an Schulter? Das wäre Glaubwürdigkeit pur. Jesus sollte ihr Vorbild sein. Er hat sich nicht versteckt. Sein Selbstverständnis war, voranzugehen, zu zeigen, wofür er steht. Er war anders als seine heutigen Vertreter auf Erden. Diese meinen, sich mit lauen Lippenbekenntnissen aus der Affäre ziehen zu können. Eine Schande!
Herbert Kratzer, 97271 Kleinrinderfeld
Seit einer Woche sehen wir diese Tragödie vor unserer Haustür, mitten in Europa. Wir sehen den verzweifelnden Kampf des ukrainischen Volkes gegen die Armee des russischen Verbrechers Putin. Einen Kampf, den sie nicht gewinnen können. Sie kämpfen mit dem Wissen, dass sie außer ein paar Waffen und guten Wünschen von außen keine Hilfe erwarten können. Das muss frustrierend sein. Wir sehen zu, aus Angst vor einer weiteren Eskalation und einem atomaren Schlag seitens Russland. Was wird ein weltweit isolierter, wirtschaftlich in die Enge getriebener Putin weiterhin tun? Was, wenn er unter weiterer atomarer Drohung die Baltenstaaten ins Visier nimmt, kurz, wenn ihm alles Wurscht ist? Ich will gar nicht daran denken. Die Einzigen, die uns vor weiteren Eskalationen helfen können, ist durch massiven, mutigen Protest das russische Volk selbst. Ich frage mich immer wieder, wie es seit Jahrtausenden möglich ist, dass ein einzelner Mann solche Katastrophen auslösen kann?
Helmar Muck, 97250 Erlabrunn
Warum dachte ich beim Empfang von Bundeskanzler Olaf Scholz bei Wladimir Putin im großen Kremlsaal am riesigen Tisch an Hitlers Arbeitszimmer in der Neuen Reichskanzlei? Warum dachte ich bei Putins Beobachtung des Atomwaffenmanövers am Bildschirm zusammen mit Lukaschenko an den kleinen Raketenmann in Nordkorea? Und warum dachte ich bei Putins Montagspredigt im russischen Fernsehen, der Mann ist nicht mehr klar im Kopf und verwechselt Geschichte und Realität im Jahr 2022? Heute weiß ich, Putin ist ein unberechenbarer, skrupelloser Lügner und Kriegsverbrecher.
Günter Laudenbacher, 97295 Waldbrunn
Was interessiert mich das Geschwätz von gestern? Keine Waffen in Kriegsgebiete! Flüchtlingsdrama von 2015 darf sich nicht wiederholen! Wie glaubwürdig sind unsere Politiker?
Josef Steiner, 97199 Ochsenfurt
Spät, aber immerhin – die Kirchen engagieren sich: Der Papst bietet sich als Vermittler an. Wie Wladimir Putin mit solchen, nett gemeinten Angeboten umgeht, ist bekannt. Ein Einlenken grenzte an ein Wunder. Was ich mir wünsche: ein deutlich klareres Wort. Der, der sich „Heiliger Vater“ nennen lässt, sollte sich am Mut der katholischen Pastoralreferentin Lissy Reichert ein Beispiel nehmen. Klar, ungeschminkt und ohne diplomatische Abwägungen lässt sie die Heilige Schrift sprechen: Was Putin treibt, ist nichts weniger als „Mord“ und die Folgen, so er keine Umkehr zeigt, ist Gottes Strafgericht. Als orthodoxer Christ sollte Putin das eigentlich wissen; ansonsten ist sein treuer Weggefährte, der Patriarch von Moskau, in der Pflicht, ihn zu warnen. Weil der aber offensichtlich genauso taub ist, ist es die angemessene Aufgabe eines Papstes, die verirrten Brüder schriftgemäß zu warnen und so zurechtzubringen.
Martin Fries, 97228 Rottendorf
Deutschland auf dem Kriegspfad. Diese Schlagzeile über der persönlichen Meinung von Stefan Lange schlägt im wahrsten Sinne des Wortes ein. Herr Lange hat auch aus der Geschichte nichts gelernt. Wohin hat die Apeasementpolitik des Westens in den 30er Jahren geführt? Wer sich mit der Geschichte gerade dieser Jahre und der schrecklichen Folgen beschäftigt, kommt nicht umhin, auch als überzeugter Pazifist in diesen unruhigen Zeiten für Wehrhaftigkeit einzustehen. Schon die Erfahrungen aus dem persönlichen Umfeld in Familie, Schule, Betrieb, Nachbarschaft belegen allzu deutlich, dass wohlverstandene Abwehrfähigkeit den ihr gebührenden Effekt belegt. Das Gegenteil führt zu Auseinandersetzungen, bewiesen schon in den Hackordnungen auf dem Schulhof. Und was steht heute an? Russland hat unter Putin immens aufgerüstet. Der Westen hat sich von den Lügen des Putin-Regimes einlullen lassen. Wir Deutschen auch – im Glauben, wir seien nur von Freunden umzingelt. Ja, einverstanden mit Herrn Lange, ein wehrhaftes Deutschland nur im Kontext mit einem wehrhaften einigen Europa und der Nato. Beides hat Deutschland unter Hinweis auf seine unsägliche Vergangenheit vernachlässigt, in der Meinung, so die Welt friedlicher zu gestalten. Wir leben nicht auf einer Insel. Aber dass wir damit, wie Herr Lange meint, mit einem auch unseren Partnern gegenüber aufrichtigen und gleichen Einsatz an Abschreckung gleich wieder „den Kriegspfad beschreiten“ sollen, ist einfach nicht nachzuvollziehen.
Diethard Konrad, 97437 Haßfurt
Schon einmal hat ein Diktator ein Großreich angestrebt. Hat auch Putin diesen Wahn? Erst Europa in seine Hand zu bekommen, dann Asien? Wie war das damals mit Stalin und dem Diktator? Fast „Gut Freund“! Wie Putin und Xi? Und dann? China hat eine lange Grenze zu Russland. Vielleicht braucht man auch dort (wie die Ukraine) eine Pufferzone? Xi und sein Reich sollten sich vor diesem „Freund“ in Acht nehmen.
Raimund Altmann, 97762 Hammelburg