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Wie das Spiel ausgeht, weiß heute niemand
Zum Leitartikel "Deutschland kann sich die Corona-Schulden leisten" (14.12.):
Redaktion
 |  aktualisiert: 21.12.2020 02:15 Uhr

Es ist natürlich selbstverständlich, wenn der Staat Geschäftsleuten oder Unternehmen die Geschäftstätigkeit untersagt, das er einen Ausgleich anstreben muss, damit diese betreffenden nicht Konkurs anmelden müssen. Schließlich hätte so Jemand auch gute Aussichten, vor Gericht eine Entschädigung zu erstreiten. Damit sind die damit zusammenhängenden Kosten fast unvermeidlich. Eine ganz andere Frage ist es, wie viel wir uns davon leisten können. Einfach zu sagen, wir können das, halte ich für mutig. Für mich hängt diese Frage von vielen Faktoren ab.

1.) Wir waren bisher (vor Corona) mit 60% auf den Bip verschuldet. Das hörte sich akzeptabel an. Das bezog sich auf die expliziten Schulden. 
Mit impliziten Schulden waren wir aber dmals schon mit 170% verschuldet. (Verpflichtungen, die Deutschland eingegangen ist, ohne dass man Rückstellungen getätigt hatte.) Nun heißt es überall, es sind Verpflichtungen die nicht zum Tragen kommen. Damit würden diese Zusagen auch keine Rolle spielen. Andererseits belaufen sich z.B. aber alleine die Target Forderungen Deutschlands, Lieferungen in die EU, die aber noch nicht bezahlt sind, auf 1 Billion. Und  Italien z.B. hat nicht erkennen lassen, das es die ausstehenden Beträge je zu bezahlen denkt. In solch einem Fall würden sie dann später als Schulden doch eine Rolle spielen. Es besteht zumindest die Möglichkeit, das ein Teil der 
eingegangenen Verpflichtungen zu realen Schulden werden.

2.) wenn die Zinsen so niedrig bleiben, dann ist auch eine höhere Schuldensumme zu ertragen. Sollten die Zinsen irgendwann wieder steigen, 
würde es problematischer werden.

3.) Zur Zeit verliert Deutschland in Bezug auf die Wirtschaftsleistung alleine schon in der Corona-Krise gegenüber den USA und China. Wenn unsere Wirtschaftsleistung nachhaltig schrumpf sollte, können wir auch nur noch geringere Belastungen tragen. Bisher haben wir mit dem Verkauf von Fahrzeugen ins Ausland 200 Mrd. € pro Jahrt eingenommen. Durch die Diesel Affäire und die E-mobilität ist der weitere Erfolg aber in Frage gestellt. Technologisch verlieren wir ständig Boden gegenüber neuen aufstrebenden Staaten. Letzthin hat es geheißen, in Bezug auf Zukunftsfähigkeit sind wir von einer Firman Huawei (5G) abbhängig, die 1983 in China erst gegründer worden ist. Durch Corona ist auch dem Letzten klar geworden, das wir in Bezug auf die Digitaltechnik uns weltweit im hinteren Viertel befinden. Noch nicht einmal der digitale Unterricht der Schüler Zuhause konnte flächendeckend sichergestellt werden. Mit einer geringeren Wirtschaftsleistung würde die erhöhte Schuldenlast für unsere Kinder aber zum Problem werden. Allen optimistischen Sprüchen heute zum Trotz.

4.) Die EZB geht heute, wie alle übrigen Notenbanken auch, nach der Modern Montary Theorie vor. Sie besagt, Staaten können nicht insolvent werden, auch wenn sie sich über beide Ohren verschulden. Wie das Spiel aber ausgeht letztendlich, ist noch offen. Es handelt sich schließlich um eine Theorie, deren Richtigkeit noch nicht erbracht ist. Vor allem, wenn weltweit fast alle unbegrenzt im Computer Geld schöpfen, und damit aber reale Werte anschaffen wollen. Schließlich werden reale Werte wie Immobilien, Grundstücke , Aktien und Gold heute schon ständig teurer. Der Markt reagiert schon auf die Geldflut.

Wie das Spiel letztendlich ausgeht, weiß heute Niemand. Der Ausgang ist offen. Es kann gut gehen, weil eigentlich alle daran interessiert sein 
müssen. Zukünftige Entwicklungen, die heute niemand auf dem Schirm hat, können es aber mitbestimmen.

Reiner Püschel, 97816 Lohr

 
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