Nun sind wir also wieder beim G9 angekommen. Maier, Zehetmair, Hohlmeier, Spaenle – das sind die Kultusminister, die ich als Schüler, Student, Lehrer und vor allem als Vater genießen durfte. Es ist auch der Weg von Intellektualität und Intelligenz zu Inkompetenz und vor allem Ignoranz. Das G 8 wurde im Hau-Ruck-Verfahren durch Stoiber und Hohlmeier ohne Plan und entgegen den Erkenntnissen der Lern- und Entwicklungspsychologie eingeführt. Schon zu Beginn und erst recht nach den ersten Jahren erkannten die Betroffenen, nämlich Schüler, Eltern, Lehrer und die Verbände, dass das G 8 nur Probleme machte. Keine verlässliche Planung an den Schulen, völlig überforderte Schüler, die immer mehr unter den psychischen Belastungen zu leiden hatten, und Lehrer, die eigentlich nicht wussten, wie die künftigen Lehrpläne aussahen, waren die Folge. Die Warnungen genau dieser betroffenen Bürger wurden mit der CSU-eigenen unglaublichen Ignoranz abgebügelt. Hilflose Reformversuche sind gescheitert, bis man nun endlich zurückgerudert ist. Genau diese Ignoranz gegenüber den Bürgerwünschen und –bedürfnissen – auch in anderen Bereichen wie Umweltschutz, Energiepolitik, Soziales, Wohnungsbau – ist es, was die CSU Stimmen gekostet hat.
Es reicht nicht, ein wenig herumzureformieren. Was fehlt, ist eine komplette Runderneuerung der bayerischen Partei mit neuen Köpfen. Warum nicht im Kultusministerium anfangen?
Rainer Kiesel, 97509 Kolitzheim