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Viele Existenzen hängen am Baumwipfelpfad
Zum Artikel "Defizite in Millionenhöhe"
Redaktion
 |  aktualisiert: 01.05.2022 02:29 Uhr

Mit großer Enttäuschung habe ich den Artikel über das mögliche Ende des Baumwipfelpfades
gelesen. Schuld daran sollen Verluste in Millionenhöhe sein, die aus gestiegenen Kosten sowie
Fernbleiben zahlreicher Touristen resultieren. Wenn der Baumwipfelfpfad geschlossen wird, verliert
die Region eine Attraktion, die sowohl einheimische als auch fremde faszinierend finden. Der Blick
über die alten Buchenwälder bis in die Tiefe des Steigerwaldvorlandes ist absolut gigantisch und stellt
für den Tourismus und für Familien vor Ort eine hohe Bedeutung dar.
Umso ärgerlicher und trauriger wäre es, wenn diese Sehenswürdigkeit abhanden kommt, nur weil
man das Potenzial vor Ort seitens der Staatsregierung gnadenlos überschätzte. Wir dürfen nicht
vergessen, dass viele Existenzen am Baumwipfelpfad hängen, die man in solchen wirtschaftlich
turbulenten Zeiten nicht aufs Spiel setzen darf. Die Weiterführung des Baumwipfelpfades, sollte bei
allen Kommunen höchste Priorität genießen und bei Diskussionen wie man diesen erhalten kann,
darf es keine Tabuthemen geben.
Ein schneller und effizienter Weg für die Rettung des Pfades wäre die Realisation eines
Nationalparks. Dieser würde die Attraktivität der Region massiv steigern, es würden viele neue Jobs
entstehen und man könnte vorhandene Arbeitsplätze, wie z.B. beim Baumwipfelpfad erhalten. Wer
Arbeitsplätze sichern, neue schaffen und die Regionalentwicklung voranbringen möchte, ohne vom
Rechnungshof gerügt zu werden, muss über die Ausweisung eines Nationalparks nachdenken. Dieser
würde ganz nebenbei auch einen wichtigen Beitrag zum Klimaschutz leisten. Natürlich bindet ein
Nationalpark auch Kapital, aber jeder Cent ist eine Investition für unsere lieben Enkelkinder, die
irgendwann einen ganz tollen natürlichen Klimawald vor der Haustür haben.
Die staatlichen Ausgaben für einen Nationalpark belaufen sich auf 12 Millionen Euro pro Jahr. Dem stehen 200
direkt in der Nationalparkverwaltung Angestellte und indirekt ein Vollzeitbeschäftigungsäquivalent
von 939 Personen durch touristische Nutzung des Schutzgebietes gegenüber, d.h. insgesamt 1139
Arbeitsplätze. Jeder Euro, den der Staat in den Nationalpark Bayerischer Wald investiert, wird durch
die privaten Ausgaben der Besucher mehr als verdoppelt. Wem die Wirtschaft, das Wohlergehen der
Leute in den Kommunen am Herzen ist, sollte sich aktiv für einen Nationalpark im Steigerwald
einsetzen.

Nico Brändlein, 97357 Prichsenstadt

 
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