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Verantwortung für den Nächsten
Zum Artikel „Die Angst vor dem neuen Leichtsinn“ (3.8.):
Redaktion
 |  aktualisiert: 22.08.2020 02:10 Uhr

Ein bemerkenswertes Foto der „Anti-Corona-Demonstration“ vom letzten Samstag sagt mehr als tausend Worte. Es protestierten Zigtausende gegen die Corona-Maßnahmen wie Maskenpflicht. Zwei Menschen in der dicht gedrängt stehenden, maskenlosen Traube halten ein Schild hoch: „Denkpflicht statt Maskenpflicht“. Tja, schöner kann man nicht beweisen, dass es mit der Denkpflicht offensichtlich nicht klappt. Ich bin ja auch kein Freund von Maske und Schutzabstand, aber ich bin erst recht kein Freund von Krankheit und dem Umstand, dass ich möglicherweise durch eigenes, leichtsinniges Verhalten viele andere unschuldige Menschen anstecke. Das Leben ist kein Ponyhof. Und solange es mit der „Denkpflicht“ nicht klappt, braucht es halt die Maskenpflicht. Man könnte ja mal darüber nachdenken, wenn es mit der Denkpflicht nicht furchtbar schwierig wäre.

Norbert Wendel, 97262 Hausen

Ich verstehe den Frust über Einschränkungen, Beschränkungen und Maßnahmen im Zusammenhang mit der Corona-Pandemie. Jeder von uns wünscht sich die Zeiten davor zurück: Freizügigkeit, freie gelebte Entfaltung, uneingeschränkte Urlaubsplanung, das Leben mit Freunden und Bekannten genießen und vieles mehr. Unsere Regierung, Bund und Länder haben Maßnahmen getroffen, die eine Ausbreitung des Virus einschränken und verhindern sollten. Ob alle Maßnahmen richtig, wirksam und angemessen waren, kann ich nicht in letzter Konsequenz beurteilen. Aber man kann nicht darüber hinwegsehen, dass Deutschland im Vergleich vieler anderer Länder bisher relativ glimpflich in Bezug auf die Zahl der Infektionen und der Toten davongekommen ist. Was kann den Demonstranten daran nicht gefallen? Ist der Wille vieler nach absolut freiem Verhalten ohne Rücksicht auf andere wichtiger als die Verantwortung für ihren Nächsten? Freie Meinungsäußerung ist höchstes Gut. Aber muss ich dabei Polizisten anpöbeln, attackieren und Journalisten angreifen und bedrohen? Ich frage mich immer wieder, wie würde sich ein Demonstrant verhalten, wenn es in seiner Familie oder im engsten Freundeskreis einen Corona-Fall mit Intensivstation und künstlicher Beatmung geben würde?

Klaus Dietrich, 97320 Mainstockheim

 
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