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Unseren Lebensstandard überdenken
Zu Artikeln über das Volksbegehren "Rettet die Bienen"
Redaktion
 |  aktualisiert: 02.04.2019 14:38 Uhr

Manchmal frage ich mich, ob es Studien gibt, die alle Einflüsse unseres heutigen Lebensstils auf das Klima, Umwelt und Artensterben untersucht haben! Also welchen Einfluss hat z.B. der Wegfall von Flächen aus der Natur, die jeden Tag in Bayern bebaut werden? Denn wenn ich nur fünf Hektar pro Tag ansetze, sind dies im Jahr rund 1800 Hektar auf denen kein Bodenleben mehr herrscht, auch hier gibt es dann weniger Insekten, da auf diesen Fläche nichts blüht, zumindest meist weniger als vor der Bebauung! Welchen Einfluss haben zum Beispiel die heutige Industrie auf das gesamte Bild, nicht nur die Produktion allein, sondern auch die Rohstoffgewinnung, und der Transport von Gütern? Welchen Einfluss hat auch die Reisetätigkeit/Mobilität unserer Gesellschaft, die immer mehr zu nimmt? Wenn wir also alle Handlungen betrachten, die in unserer heutigen Gesellschaft getätigt werden, den Einfluss auf das Klima, Umwelt, Artensterben…und diesen monetär positiv wie negativ bewerten, wie würde sich dann unser Leben verändern? Defacto also eine Art Abgabe auf die Einflüsse jeder einzelner Handlung, Ware usw. erheben! Dann würde sich der Geldbeutel für die günstigeren Güter, die dann auch besser für das Klima wären, entscheiden! Klar hat auch die Landwirtschaft ihren Einfluss auf das Klima, klar beeinflussen wir durch unsere Tätigkeit viel Fläche und damit auch viele Lebensräume! Aber letztendlich ist es die Agrarbranche, die uns, also die Gesellschaft, mit Nahrungsmitteln versorgt! Wenn wir also nur diese Agrarbranche anschauen und diese verantwortlich machen, dann hat die gesamte Gesellschaft auch dafür Verantwortung zu tragen, wenn wir hier als Landwirte zukünftig Einschnitte in Kauf nehmen müssen! Denn wenn wir in Bayern die Bewirtschaftung der Landwirtschaft per Gesetzt ändern, und im Prinzip höhere Produktionsstandards erreichen sollen, wird es auch höhere Produktionskosten geben! Wie diese Produktionskosten sich auswirken, kann man sich ja denken! Die Betriebe werden entweder wachsen, um die Produktionskosten pro Tonne Getreide, pro kg Kartoffeln usw. zu senken! Dies wiederum wird dazu führen, dass der Strukturwandel schneller wird! Unsere bayerische Landwirtschaft wird dann erst recht immer schneller zu dieser verpönten Agrarindustrie werden! Denn die Betriebe werden, wenn die Kostenspirale nicht weiter zu optimieren geht, irgendwann komplett aufhören! Dann hätte zum Beispiel eine Witwe, die Flächen verpachtet, keine Einnahmen mehr oder zumindest geringere! An sich würde ja auch das Pachtniveau insgesamt sinken bzw. ohne sinnvolle Nutzung gäbe es niemanden, der dafür überhaupt noch Pacht bezahlt! Die Regale in den Supermärkten würden zwar nicht leer werden, aber der Einfluss, den unsere Nahrungsmittel auf das Klima, Umwelt und das Artensterben hätte, würde noch größer werden! Oder die Gesellschaft steht für ihre Entscheidung gerade, und bezahlt entweder mit ihrer Entscheidung an der Ladentheke auch für die Umweltleistung der deutschen Landwirtschaft, oder die Umweltleistungen werden indirekt über Subventionen bezahlt! Aber ich will gar nicht auf diese Schiene hinaus und jammern! Ich möchte nur erreichen, dass wir als Gesellschaft das große Ganze sehen! Und jede unserer Tätigkeiten, sei es in der Industrie, unseren Lebensstandard und überhaupt auch die Gestaltung unserer Siedlungs- und Verkehrsflächen überdenken!

Florian Hoßmann, 97776 Eußenheim

 
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