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Unendlich klein
Zum Leserforum „Virologen sollten Mutationen rechtzeitig erkennen“ (24.12.):
Redaktion
 |  aktualisiert: 09.01.2022 02:21 Uhr

Die vom Autor genannten Forscher Robert Koch und Paul Ehrlich hatten es bei den genannten Infektionskrankheiten Cholera, Tuberkulose und Syphilis mit durch Bakterien bedingten Erkrankungen zu tun. Bakterien kann man in einem Labor mit geeigneten Methoden anzüchten und durch ein gutes Mikroskop erkennen. Eindämmen konnte man diese Erkrankungen damals nur durch entsprechende Hygienemaßnahmen – genau wie sie heute für das Covidvirus gelten sollten. Besiegen konnte man diese Erkrankungen erst mit der Entdeckung des Penicillins durch Alexander Fleming 1928 und später durch die Entwicklung weiterer Antibiotika. Viren sind so unendlich klein, dass man sie nicht im Mikroskop sehen kann. Sie werden aus infizierten Zellen isoliert und mithilfe von molekularbiologischen Methoden nachgewiesen. Also haben die Virologen sehr wohl ihre Arbeit getan, sonst wüssten sie nicht, um welches Virus es sich handelt. Außerdem haben alle Viren die Eigenschaft zu mutieren. Eine Mutation kann man durch Sequenzierung erkennen, allerdings erst wenn sie erfolgt ist. Viren verfügen neben ihrem Genom (Erbgut) noch über die sog. Spike-Proteine, mit deren Hilfe sie an der Wirtszelle andocken. Sowohl im Erbgut als auch an diesen Spike-Proteinen können Mutationen entstehen, d. h. einzelne Proteine (verschiedene Eiweißstoffe in unterschiedlicher Kombination, aufgereiht auf einer langen „Kette“) tauschen ihre Plätze und schon hat das Virus neue Eigenschaften. Absolut niemand kann im Voraus wissen, wann, wo und wie dieser Austausch stattfindet.

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