Ich bin getaufte und gefirmte Katholikin und arbeite seit 40 Jahren in der „Heiligen Katholischen Kirche“ mit. Von der Jugendarbeit in den Pfarrgemeinderat, in das Pfarreienforum der Pfarreieingemeinschaft, in den Dekanatsrat. Außerdem habe ich ein pastorales Grundseminar besucht, um mich für die Arbeit vor Ort schulen zu lassen. Viele engagierte Ehrenamtliche haben – „Wege suchen im Gespräch“, die „Kooperative Pastoral 2010“ – den „Dialogprozess“ begleitet und engagieren sich jetzt weiter für die neuen pastoralen Räume. Mich ärgert maßlos, dass man bei all diesem Engagement immer noch als „Laie“ bezeichnet wird. Ein Laie ist jemand, der keine Ahnung hat – in der Kirche wird man als Nichtgeistlicher so bezeichnet. Nichts hat sich seit dem 2. Vatikanischen Konzil geändert, wo wir doch so hoffnungsvoll in den 70er Jahren mit viel Begeisterung in die Zukunft der Kirche gestartet sind. Ich habe keine Lust mehr. Meine Energie ist aufgebraucht. Ich kann und will meine Kraft nicht weiter investieren in eine Kirche, die mit den Menschen nicht vertrauensvoll und wertschätzend umgeht, die die Missbrauchsfälle nicht umfassend aufklärt und Frauen immer noch als Menschen zweiter Klasse behandelt. Das höchste Gut, das wir haben, ist nicht die Eucharistie, die ein paar geweihte Männer mit uns feiern können, sondern das Wort Jesu – sprich das Evangelium. Alles, was ihr von anderen erwartet, das tut auch ihnen! (Mt 7.12).
Michaela Selig, 97539 Wonfurt