Vor 20 Jahren waren Handybesitzer narzisstische Selbstdarsteller, heute sind Tastenhandys schon wieder out, Smartphones und anderen Informationsgeräten mit mobilem Internetzugang gehört die Zukunft – dafür muss das „modernste“ Breitbandnetz ausgelegt werden. Die Technologie für dieses mobile Internet heißt LTE. Dieses ist bereits da, die Kinderkrankheiten sind ausgemerzt. Für mich als Nutzer genial. Während UMTS-Frequenzen vom damaligen Finanzminister Hans Eichel für 100 Milliarden Mark versteigert wurden, erhielten die Netzbetreiber die LTE-Frequenzen kostenlos mit der Maßgabe, zunächst mit dieser Technologie das flache Land mit schnellem Internet zu versorgen. Es hat funktioniert. Der Vodafone-Funkmast für die Hellmitzheimer Bucht, den ich nutze, ist nur zu 56 Prozent ausgelastet, der Wettbewerber Deutsche Telekom plant den Ausbau von LTE in meiner Region mit 150 MBit/sec. Der Steuerzahler wiederum zahlt gleich mehrfach. Den Telekommunikationsunternehmen wurde LTE kostenfrei zugestanden, der Verwaltungsapparat wird für altbackene Glasfaserkabel aufgebläht. Iphofen und Willanzheim verbuddeln 800 000 Euro für kabelgebundenes Breitband, Mobilität ade. Die „letzte Meile“ bleibt Kupferkabel – nur zehn Prozent der Leistung von neuem LTE sind zu erwarten. Zum Nutzen der netzaffinen Jugend Iphofens inklusive Ortsteilen mache ich folgenden Vorschlag: Wenn die Glasfaserkabel verlegt sind, sollte die Stadt zumindest in den Jugendräumen der Ortsteile HotSpots einrichten. Selbstverständlich werden mich die Stadtratsfraktionen hier überholen und sich dafür feiern.

Stefan Lenzer, 97346 Dornheim