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Solidarische, kollektive Zivilcourage einfordern
Zum Artikel "Wenn Helfen lebensgefährlich wird" (4.12.) über den Tod von Tugce:
Redaktion
 |  aktualisiert: 04.12.2014 18:26 Uhr
Die Heroisierung von Tugce geht in die falsche Richtung: Die gewiss gutgemeinte Einmischung hatte fatale Folgen und war unüberlegt. Zivilcourage ist kein reines Individualverhalten, sondern sollte vor allem kollektiv geschehen. Geschieht dies nicht, ist es klüger, sich raus zu halten, die Polizei zu verständigen und in dem vorliegenden Fall das Personal und Gäste des Schnellrestaurants zu informieren und mit einzubeziehen. Bereits 2009 zeigte der Fall Dominik Brunner, der sich in München bei einem Streit unter Jugendlichen einmischte und einen der zwei Aggressoren zuerst eine auf die Nase boxte, worauf diese wiederum ausrasteten und ihn totschlugen, dass impulsive Einzelaktionen lebensgefährlich sind. In beiden Fällen wurden andere Jugendliche „nur“ belästigt und nicht akut mit dem Leben bedroht. Unverhältnismäßiges Fazit: zwei tote „Helden“! Die Angehörigen der Toten können sich die Bundesverdienstkreuze dann in die Vitrine stellen, aber werden lebenslang unter dem Verlust leiden. Zivilcourage fördert dies eben nicht, sondern verängstigt vielmehr die Menschen, sich überhaupt noch einzumischen. Statt einzelne Menschen zu Helden zu stilisieren, sollte man vielmehr vor solchen Einzelaktionen warnen, solidarische, kollektive Zivilcourage einfordern und bereits in den Schulen lehren und trainieren. Klar, dass sich auch hier wieder reflexartig Politiker jeden Coleurs profilieren. „Unglücklich das Land, das Helden nötig hat.“ (B.Brecht)
Volker R. Wolf, 97082 Würzburg
 
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