Gerd Müllers „Vita“ weist ihn als Bundesminister für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung seit dem 17.12.2013 aus. Er trat die Nachfolge von Dirk Niebel (FDP) an, für den in seiner Arbeit in diesem Ministerium „Unrechtsstaaten“ und „Menschenrechte“ Fremdwörter waren. Doch auch für Müller waren zwar bereits 2014 mit seinem Leitgedanken „EINEWELT-unsere Verantwortung“ die Begriffe „Menschenrechte, Demokratie und Rechtsstaatlichkeit“ Voraussetzungen für gerechte Entwicklungschancen, doch tatsächlich Eingang in seine aktive Entwicklungspolitik finden sie erst jetzt, wie dieser Bericht deutlich zeigt. Es war sicher nicht ausreichend, noch 2017 afrikanische Staaten, die sich „gegen Korruption und für Menschenrechte engagieren“, zwar zusätzlich finanziell zu fördern, jedoch dies auch weiterhin bei Unrechtsstaaten zu tun, wie etwa im Fall Burundi. Dass jetzt, drei Jahre später, ein Markstein gesetzt wird, und „Unrechtsstaaten, die Menschenrechte mit Füßen treten und sich Reformen verweigern“, keine finanziellen Hilfen mehr erhalten, die bislang in dunklen Quellen und korrupten Taschen verschwanden, ist sehr lobenswert. Auf diesem Weg, finanzielle Hilfen dort nicht mehr pauschal den Regierungen zu gewähren, sondern nur für Maßnahmen zu nutzen, die direkt den Menschen zugutekommen, wünsche ich Gerd Müller viel Erfolg.
József Bogár, 97074 Würzburg