Er ist ja ehrlich, dieser Herr Professor Frimmel, wenn er feststellt, dass letzten Endes die Politik die Entscheidung über den Standort für ein Atommüll-Endlager fällen wird. Denn letztendlich werden es nicht wissenschaftliche Argumente sein, sondern, wie bereits im Falle Gorleben, Gebiete mit geringer Bevölkerungsdichte und geringer Wehrbereitschaft, die man auswählt. Im Falle Gorleben allerdings hatte man eine Gegenwehr wie geschehen nicht erwartet. Ohne den beispielhaften Kampf gegen eine Endlager dort wäre freilich der Atommüll längst unter der Erde in einem Lager, das bereits nach wenigen Jahren – zum Glück – als untauglich erkannt wurde. Der dortigen Bevölkerung ist es zu verdanken, dass man den Müll nun nicht wieder herausholen muß. Schokierend ist, wenn Professor Frimmel ferner feststellt, dass es einen optimalen Standort für ein Endlager nicht geben wird. Der zu wählende Standort kann allenfalls das kleinste Übel sein – und das soll 1 Million Jahre halten? Geht man das Problem „Endlager“ mit einer derartigen Haltung an, wird es wieder nichts mit einer Million Jahren Sicherheit. Zu befürchten für unsere Region ist indes, daß uns das unsichere Zwischenlager in Grafenrheinfeld mit Sicherheit bis ins nächste Jahrhundert und wahrscheinlich noch viel länger erhalten bleibt.
Hans Schwinger, 97525 Schwebheim