Zunächst ein durchaus ernst gemeintes Lob den Lohrer „Kunstentscheidern“, die trotz eines „Proteststurms“ genügend Rückgrat aufgebracht haben, um beim Wettbewerbsentscheid ihrer Fachjury zu bleiben. Es gibt wahrscheinlich genügend „hübsche“ Brunnen- und Märchenfigürchen landauf, landab, dagegen ist das Schneewittchenmonster des Bildhauers Peter Wittstadt zumindest eine interessante Abwechslung. Die fragwürdige Vorstellung von Schönheit als Kriterium von Kunst sollte inzwischen wirklich ausgedient haben. Ob den Lohrern mit der 2008 geplanten Installation von Kunstprofessor Ottmar Hörl mit 1000 Gartenzwergen auf dem Schlossplatz mehr geholfen worden wäre bei der Versinnbildlichung der „Sleeping Beauty“, darf sehr bezweifelt werden. Die Qualität eines Künstlers nur an seinem Durchsetzungsvermögen im internationalen Kunstmarkt zu messen, scheint zudem fragwürdig. Der Bildhauer Peter Wittstadt wagt in seiner Arbeit zumindest den Versuch, die tiefenpsychologische Dimension einer keineswegs nur harmlosen Märchenfigur unkonventionell anzudeuten. Dass Künstler den Mut zur Infragestellung gängiger Inhalte und Auffassungen aufbringen, ist mit eine Rechtfertigung ihrer Existenz in einer pluralistischen Gesellschaft.
Georg Seifried, 97702 Münnerstadt
Es ist gut, dass die Main-Post über das Lohrer Schneewittchen berichtet, damit der Steuerzahler sieht, wie sein Geld verdummt wird. Vom kulturellen Schaden abgesehen.
Heinz Duschek, 97762 Hammelburg