Sanktionen und Gegensamktionen
Zum Leserforum "Ergriffen von kaltem Zorn" (9.8.):
Stammtischparolen, wie sie in dem Leserbrief geäußert werden, helfen in diesem Konflikt von Eskalation und Gegeneskalation überhaupt nicht weiter. Ganz im Gegenteil. So haben die bisher von der EU getroffenen Sanktionen gegenüber Russland dazu geführt, dass jetzt Gegen-Sanktionen von der russischen Regierung (Importstopps) getroffen wurden – mit der weiteren Folge, dass Polens Landwirtschaftsminister Sawicki wegen finanzieller Entschädigungen bereits Gespräche mit der EU-Kommission geführt hat. Ebenso verlangen inzwischen Monti, Chef des Außenhandelsverbandes Italiens, der Verband der griechischen Exporteure und die spanischen Bauernverbände entsprechende Kompensationen von der EU. Es wird nicht lange dauern und auch Kiew wird finanzielle Hilfen aus Ausgleich ausstehender Zahlungen bei einem evtl. beabsichtigten Transitstopp russischer Erdöl- und Gaspipelines erwarten. (S. Meldungen im Wirtschaftsteil der Main-Post) Die Bundesrepublik (und damit wir Steuerzahler) wird im Rahmen der EU wohl den Hauptanteil solcher Entschädigungszahlungen leisten (in der Summe sicher keine Peanuts, sonder mind. 1 Milliarde Euro oder mehr!). Im Übrigen würde ein Entzug der Fußball-WM 2018 den Menschen in Russland das nehmen, was die Fußball-WM 2014 den Menschen in Brasilien gegeben hat: Begeisterung, Freude, nationales Bewusstsein, Solidarität mit anderen Nationen fernab aller politisch-kriegerischen Auseinandersetzungen. Von den Dächern pfeifen die Spatzen nur Gerüchte und haltlose Verdächtigungen. Die Absturzursache des malaysischen Flugzeuges MH 17 in der Ostukraine ist nach wie vor ungeklärt. Die Blackbox, die wichtige Ergebnisse oder sogar Beweise für die Absturzursache liefern könnte, wird immer noch in Großbritannien untersucht.
Jozsef Bogar, 97074 Würzburg
Jozsef Bogar, 97074 Würzburg
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Wann endet endlich die Gängelung durch den "ergriffenen kalten Zorn"?