Um es direkt zu sagen, ich bin kein Freund von Herrn Bartsch und den Linken, aber mit der Aussage, dass wir sehr naiv sind, wenn wir glauben, in islamische Länder Demokratie westlicher Prägung importieren zu können, liegen sie richtig. Wann begreifen wir eigentlich, dass religiös geprägte Länder, speziell der Islam, resistent gegen Demokratiebestrebungen westlicher Prägung sind. Die Politiker mögen mir bitte ein Land nennen, in dem der Islam Staatsreligion ist, das unser Demokratieverständnis vollinhaltlich umsetzt. In diesem Zusammenhang erlaube ich mir, an die Worte von Karl Marx zu erinnern: Religion ist Opium fürs Volk. Wann begreifen wir endlich, dass sich ein Staat ausschließlich nach ethischen Grundwerten ausrichten sollte. Sollten religiöse Aussagen dem zuwiderlaufen, sind sie von jedem aufrechten Demokraten abzulehnen.
Bernd Pallien, 97657 Waldberg
Die Karikatur in der Ausgabe vom 27. August – „Die letzte Ansage des Westens“ finde ich angesichts der tragischen Lage für die afghanische Bevölkerung weder lustig noch der derzeitigen Lage angemessen. Die Zuständigen sollten sich vor der Veröffentlichung solcher Zeichnungen einmal in die Lage versetzen, wie es wäre, wenn sie an diesem Flughafen stehen und auf Hilfe hoffen würden. Von einer Regionalzeitung hätte ich einen solchen Fehltritt nicht erwartet.
Claudia Franz, 97788 Neuendorf
Zur Afghanistanmisere darf ich auf die Ballade Theodor Fontanes „Das Trauerspiel Afghanistan“ verweisen. Das Gedicht entstand 1858(!) und handelt von der britischen Niederlage im anglo-afghanischen Kolonialkrieg. Es endet wie folgt: „Die hören sollen, sie hören nicht mehr, Vernichtet ist das ganze Heer, Mit dreizehntausend der Zug begann, Einer kam heim aus Afghanistan.“
Prof. Dr. Bernd Gay, 97204 Höchberg