Der Autor nimmt, wie vor zehn Jahren die Bundeskanzlerin, die Reaktorkatastrophe von Fukushima zum Anlass, den Ausstieg aus der Kernenergie in Deutschland zu rechtfertigen und zu vollenden. Wenn er heute aber undifferenziert deren Risiken in anderen High-Tech-Ländern mit Fukushima gleichsetzt, verfehlt er die Realität. Noch ist Deutschland bei drohender Ressourcenverknappung an der Kernforschung beteiligt. Es trägt maßgeblich zur Sicherheit der neusten Reaktortypen bei, die nach Expertenurteil selbst bei einem Tsunami wie in Fukushima nicht havarieren können. Die Renaissance der Kernkraft, die es dem Autor zufolge nicht geben sollte, ist längst im Gange! Hier liefern sich die USA und China einen bisher unbekannten Wettlauf, was die Forschung an neuen Reaktortypen zur Kernspaltung, aber auch zur Kernfusion betrifft - ebenso wie den Bau und die Projektierung neuer Kernkraftwerke. Deutschland befindet sich dies bezüglich als High-Tech-Land weltweit im Alleingang. Durch die Subventionierungen im Zug des EE-Gesetzes wurden der pluralen Energietechnik in Forschung und Investition mehrere Hundert Mrd. Euro entzogen. Von dem von Bill Gates geförderten Laufwellenreaktor soll bereits 2025 ein Prototyp im Versuch laufen . Er kann im entwickelten Stadium voraussichtlich alle bisher für die Endlagerung bestimmten Brennstäbe verwerten, sodass sich dieses Problem praktisch auflöst. Deutschland verlässt sich bei seiner „Energiewende“ auf die Absicherung im Netzverbund mit ausländischen KKWs. Von den 58 französischen KKWs sind 51 älter als 30 Jahre! Folgende Zahlen zu EE können beim BM für Wirtschaft und Energie leicht abgerufen werden: Der Anteil der EE (Wärme und Strom) am Primärenergieverbrauch betrug 2018 : 13, 8 % . Mehr als die Hälfte davon resultierte aus der Verbrennung von Biomasse. Der Beitrag der Windenergie betrug 3 %, der der PV-Anlagen 1,3 % . Anders klingende Erfolgsmeldungen beziehen sich lediglich auf die Bruttostromerzeugung, die 2018 zu 35 % aus EE resultierte. Dieser Anteil macht aber insgesamt aber nur 6,2 % des Primärenergieverbrauchs aus. Das ist das reale Ergebnis nach 20 Jahren EEG mit derzeit 0 %- Wachstum bei der Windkraft!
Dr. Bernd Wille, 97318 Kitzingen