In Frankreich gab es 1953 einen Steuerstreik. Es ist höchste Zeit, dass Deutschland erwacht. International heißt es: Je größer und reicher die Konzerne sind, desto weniger Steuern. Die OECD stellte fest, dass dem deutschen Staat jährlich 100 Milliarden durch Steuervermeidung und -tricks fehlen. Es gibt eine regelrechte Steuervermeidungsindustrie von der Schweiz bis Luxemburg, von Singapur bis Panama. Fünf „Großkonzerne“ der weltweiten Beratungsindustrie mit insgesamt 700 000 Mitarbeitern. Mit deren Hilfe verschwindet Geld in den falschen Taschen. Zusammen mit den anderen Beratern wird für 83 Prozent des Umsatzes der 160 größten Aktiengesellschaften, bei Dax-Konzernen sind es 100 Prozent, beraten. SAP hat in Deutschland eine 25-prozentige Steuerquote. Beim kauf eines irischen Unternehmens konnte SAP im Rahmen von Business Objekts dort in Dublin seine geistigen Eigentumsrechte und ihre Gewinne auf der Insel parken. In der Wirtschaft spricht man im übertragenen Sinne auch von vier apokalyptischen Reitern. Einer ist Amazon. Diese Riesen leben in einer verhängnisvollen Parallelwelt. 100 000 Menschen verfügen weltweit über fast 9,8 Billionen Dollar, das sind zwei Drittel des jährlichen Bruttoinlandsprodukts der EU. Von dieser schwarzen Magie wissen sicherlich auch unsere Spitzenpolitiker. Sicherlich kann Deutschland allein die steuerliche weltweite Steuergerechtigkeit nicht erreichen. Dennoch verlangt das Grundgesetz auch von der Berliner Regierung, zum Wohl des deutschen Volkes zu arbeiten.
Walter Maschke, 97074 Würzburg