Landwirtschaft ist der einzige Vollhaushalt der EU. Natürlich ist das dann der größte Haushaltsposten. Jedes Mitgliedsland gibt ein Vielfaches mehr für andere Einzelhaushalte aus. Welchen Zeitraum deuten Sie an: „als die Versorgung mit erschwinglichen Lebensmitteln in Europa nicht selbstverständlich war“? Als ein Bauer fünf Bürger oder als er 150 Bürger ernährte, als Menschen über 60 Prozent oder unter 10 Prozent ihres Einkommens für Ernährung ausgeben mussten? Es ist eine Vernebelungstaktik, zu unterstellen, die Lebensmittelversorgung sei selbstverständlich und vor allem erschwinglich sicher zu stellen. Was hat sich denn „glücklicherweise“ in den Zeiten geändert? Dass wir demokratisch mehrheitlich für Wohlstand unsere Umwelt und Sozialsysteme ausbeuten? „Angst vor der Wut der heimischen Landwirte war bei vielen Volksvertretern zu massiv“… wie realitätsfern ist denn diese Feindbild- und Verantwortungskonstruktion? Rund 200 000 Bauern in einem 80 Millionen-Volk spielen in der politischen Meinungsbildung kaum eine Rolle.
Ulrich Pabst, 97232 Giebelstadt
dann gehen Sie doch mit gutem Beispiel voran und verzichten auf Wohlstand. Ziehen Sie ins Zelt oder einen Bauwagen. Ein Kraftfahrzeug werden Sie ja wohl ohnehin nicht haben, oder?
Die angeblich so billigen Lebensmittelpreise sind erschreckend hoch, wenn man sie in D-Mark umrechnet, vor allem in der Relation zu Einkommen und Kaufkraft. Oder gehören Sie zu den sog. Besserverdienern, die so etwas nicht nachvollziehen können, weil es ihnen gar nicht auffällt? Und 200.000 Bauern spielen keine Rolle? Ich bin zwar ein Städter, aber diese 200.000 Landwirte spielen die Rolle, dass sie uns über 80 Millionen Bürger ernähren! Und solch eine Respektlosigkeit haben unsere Landwirte nicht verdient. Ich bin den Landwirten dankbar, dass sie unsere Versorgung sichern und wenn wir alle nicht verhungern wollen, sollten wir schon aus eigenem Interesse dafür eintreten, dass unsere Landwirtschaft von Staatsseite unterstützt und geschützt wird, wo immer es möglich ist!