Diesen Aufruf unserer Kanzlerin zur Solidarität kann ich nur begrüßen. Wenn nicht jetzt, wann dann, kann sich eine echte Solidargemeinschaft in Deutschland beweisen? Der Börsencrash mit mittlerweile extremen Kursverlusten hat gezeigt, wie viel Milliarden deuschlandweit in kürzester Zeit „vernichtet“ wurden. Wo ist das Geld geblieben? Hat sich das alles in Luft aufgelöst? Das wären im Soli-darfall Gelder gewesen, die wir für die vielen Kleinbetriebe und den Leuten, die kein Geld für Aktien haben, zur Unterstützung für die zu erwartenden schweren Zeiten bereitstellen könnten. Natürlich wissen wir alle, dass diese „Verluste“ sich nicht in Luft aufgelöst haben, sondern nur umverteilt wurden von Kleinanlegern, die kalte Füße bekamen, auf die „Schnäppchenjäger“, die es sich leisten können antizyklisch zu investieren. Wie weit geht nun die Solidarität? Wie schnell wird vor allem den Kleinbetrieben reale Hilfe unbürokratisch zur Verfügung gestellt, bevor sie reihenweise Insolvenz anmelden müssen? Lassen wir uns überraschen. Es wird in jeden Fall spannend. Dieses Problem lässt sich weder mit Talkshows noch mit Arbeitskreisen und Sondersitzungen lösen. Pragmatische und schnelle Lösungen sind gefragt, wer kann dies in der Politik zur Zeit leisten? Leider fällt mir da keiner ein. Letztlich wird es dabei bleiben: Hilf dir selbst, so hilft dir Gott.
Werner Zettner, 97616 Salz
Solidarität zeigen könnte die Auto-Industrie, die mit Abgas-Manipulationen Deutschlands Ruf ramponiert hat sowie Strafen und Rückerstattungen aus der Portokasse zahlt: Indem sie gebeutelten Klein- und Mittelstandsunternehmen zumindest zeitlich überschaubar finanziell unter die Arme greift. So müsste der Steuerzahler nicht schon wieder gebeutelt werden. Und die Großbanken sollten sich großzügig – nach der selbst verschuldeten Bankenkrise – anschließen. Frau Merkel könnte durch entsprechendes Handeln Solidarität mit den Bürgerinnen und Bürgern demonstrieren, die den Euro dreimal umdrehen müssen.
Joachim Schwamberger, 97209 Veitshöchheim