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Politikverdrossenheit der Wähler wird in Kauf genommen
Zum Artikel „Kevin Kühnert sorgt mit linken Thesen für Aufregung“ (3.5.):
Redaktion
 |  aktualisiert: 25.05.2019 02:11 Uhr

Ausgerechnet jetzt vor wichtigen Wahlen und sich abzeichnender Konjunktureintrübung will sich der ewige Student Kevin Kühnert mit krawalligen Themen profilieren. Schon stimmen einige in den sozialistischen Mottenkatalog von vorgestern ein, der Juso-Vorsitzende treffe damit einen Nerv der Gesellschaft. Einige linke Führungsleute seiner SPD, voran Parteichefin Andrea Nahles, attestieren dem Querdenker in eigener Sache, das Bürsten wider gesellschaftlichen Konsens müsse man dem Wortführer der Jugendorganisation zugestehen. Es handele sich lediglich um die falschen Antworten auf die richtigen Fragen. Mangels eigenen Profils hilft sie ihm auf diese Weise noch auf seinem vorrangig verfolgten Weg wirtschaftlicher Absicherung über die Politik. Wie einst sie selbst oder Gerhard Schröder auf derselben Karriereleiter. Politikverdrossenheit der Wähler wird dabei in Kauf genommen. Wer die Errungenschaften unserer sozialen Marktwirtschaft, Unternehmerwagnis und Wohneigentum als Kapitalismus denunziert, denkt in klassenkämpferischen Kategorien von vorgestern. Kühnert folgert entsprechend, ohne Kollektivierung sei dessen Überwindung nicht denkbar. Ich rate Kevin Kühnert, sich die entsprechenden Resultate einmal leider immer noch in Osteuropa, Russland, China oder aktuell in Venezuela anzuschauen. Die einzige Glorifizierung, die man dort wie bei den deutschen Linken antrifft, ist die Verklärung von Sozialismus als einer Epoche, als es allen gleich schlecht ging und ein unseliges Funktionärswesen dominierte. Zu einseitigen Lasten der Bevölkerungsmehrheit.

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