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Plädoyer für eine Festungsbahn in Würzburg
Zum Artikel "Drei Festnahmen nach Seilbahnunglück" (27.5.):
Redaktion
 |  aktualisiert: 04.06.2021 02:16 Uhr

Viele sind erschrocken über das Seilbahnunglück am italienischen Lago Maggiore.  Ihre detaillierte Beschreibung zeigt allerdings, dass es sich um ein bisher einmaliges menschliches Versagen der Verantwortlichen der örtlichen Betreibergesellschaft handelte. Was nicht zu entschuldigen ist. Technisch und umweltfreundlich jedoch gibt es weltweit kein besser funktionierendes Verkehrsmittel, welches innovativ, bequem und sicher in der Lage ist, beträchtliche Höhenunterschiede bei kurzer Fahrzeit zu überwinden. Das weiß man in der Mozartstadt Salzburg seit über hundert Jahren unfallfreien Betriebs. Um die vergleichbar mit Würzburg knapp hundert Meter Höhenunterschied zur mittelalterlichen Festung Hohensalzburg zu überwinden, war dort eine Streckenlänge von nur 200 Metern erforderlich. Die geräumigen Kabinen für jeweils bis zu 55 Personen einschließlich eines städtischen Aufsichts-Bediensteten benötigen ganzjährig auf mehreren parallelen Schienen weniger als eine Minute. Solche Standseilbahnen mit Panoramafenstern bieten spektakuläre Ausblicke, sind umweltfreundlich und geräuscharm. In Würzburg ist zukunftsorientiert mehr als überfällig. Sie würde Friedensbrücke, Talavera mitsamt vielen dortigen Parkplätzen für Pkw und Omnibussen in großer Zahl und die über der Stadt thronende Festung Marienberg verbinden. Die Festungsbahn würde bei Verlängerung entlang des Röntgenrings bis Hauptbahnhof und künftiger Mehrzweckhalle eine große Bereicherung des Würzburg-Tourismus, des Kongresswesens, wie der ganzen Region darstellen. Die laufende Sanierung von Festung und Landesmuseum für Franken in einer bereits durch den Landtag beschlossenen Größenordnung von über hundert Millionen Euro sollten Würzburgs Verantwortliche nicht unbeeindruckt lassen. Berlin plant bereits über das IGA-Gelände von 2017 hinaus mindestens eine weitere Seilbahn, München und Koblenz  treiben entsprechende Machbarkeitsstudien ebenfalls voran. Schließlich sind Seilbahnen zur Überwindung des innerstädtischen Verkehrs vergleichsweise kostengünstig in Bau und Unterhalt. Würzburg, worauf wartest du noch?

Jochen Freihold, 14052 Berlin

 
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