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Nur mit einer raschen Schleifspur kann sich die Gemeinde ihrer Verantwortung stellen
Zu Artikeln über den Namen des KZ-Arztes E. Wirths auf einem Ehrenmal:
Redaktion
 |  aktualisiert: 21.03.2021 02:13 Uhr

Wie peinlich, und mit jedem Tag wird es noch peinlicher! Aufarbeitung hin oder her, der Name Dr. Eduard Wirths muss umgehend ohne jedes Wenn und Aber auf dem Kriegerdenkmal gelöscht werden! Ich hätte einen Hammer und einen Meißel, wenn es daran fehlen sollte.

Dr. Dr. Jan Jürgens, 97074 Würzburg

Man darf es sich nicht zu einfach machen, auch wenn das verdammt wehtun wird! Es muss aufgeklärt werden, wie dieser Name auf das Denkmal kam und warum er da so lange geblieben ist. Diese Aufklärung gilt es mit Aufarbeitung zu verbinden, das muss nicht nur eine Sache in Geroldshausen bleiben. Den Namen einfach zu entfernen, bringt nichts und schafft auch kein Geschichtsbewusstsein. Dass er nicht auf die Tafel gehört ist zweifelsfrei: Herr Wirths war KZ-Arzt und kein gefallener Soldat. Das ehrende Andenken an die vielen anderen Personen sollte nicht mehr durch ihn gestört werden. Aber: Man sollte sich mit der Geschichte auseinandersetzen und sich dem schmerzhaften Prozess stellen. Ob die Gemeinderäte an das gedacht haben, weiß ich nicht, ihre Entscheidung zum jetzigen Zeitpunkt halte ich für richtig.

Florian Kuhl, 97250 Erlabrunn

Wie kann es sein, dass zwei, fast drei Generationen nach dem Ende des „Dritten Reichs“ es immer noch Menschen gibt, die denken, wenn man nur fest genug seine Augen verschließt und sich wegduckt, könne man das Unrecht, das geschehen ist, einfach aussitzen? Die annehmen, dass dann irgendwann kein Hahn mehr danach kräht und alle wieder zur Tagesordnung übergehen können? Dazu fällt mir nur das Wort Bertolt Brechts ein, das da heißt: „So was hätt einmal fast die Welt regiert! Die Völker wurden seiner Herr. Jedoch dass keiner uns zu früh da triumphiert. Der Schoß ist fruchtbar noch, aus dem das kroch!“

Gisela Wichmann, 97294 Unterpleichfeld

Wie fühlen sich die Nachkommen der wirklich Gefallenen, die mit ihrem Namen neben einem Massenmörder stehen, der sich seiner Verantwortung durch Selbstmord – wie sein großer Führer Adolf Hitler– entzogen hat? In vielen Beiträgen kann man nachlesen, dass Dr. Wirths bereits Anfang der 30er Jahre freiwillig in die SS eingetreten ist und ebenso freiwillig drei Jahre die Stelle des obersten Standort-Arztes in Auschwitz übernommen hat. Er stand an der „Rampe“ und hat Tausende von Juden in die Öfen geschickt. Er war Vorgesetzter des bekannten KZ-Arztes Dr. Mengele und damit auch für dessen unfassbare Taten verantwortlich. Nur mit einer raschen Schleifspur des Namens „Dr. Wirths“ kann sich die Gemeinde Geroldshausen ihrer Verantwortung stellen.

Werner Harbauer, 97273 Kürnach

 
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