Noch heute profitiert München von Franken
Zum Artikel "Auf der Suche nach der fränkischen Art" (1.7.):
Ihr Redaktionsmitglied war sicher nicht gut beraten, ausgerechnet bayerische Staatsdiener für ihren Artikel zu befragen. Nur zu leicht unterliegen selbst hiesige Professoren der durch Altbayern geprägten Geschichtsdarstellung. Seit der Okkupation von Franken durch die Altbayern, ist es Staatsdoktrin, Franken und die Franken schlecht zu reden. Nach heutigen Gesichtspunkten hatte der über 300 Jahre bestehende fränkische Reichskreis föderale Strukturen, war ein einheitlicher Wirtschaftsraum mit eigener Währung und hatte eine geradezu moderne Militärorganisation mit einem gewählten Befehlshaber. Die regionalen Herrschaften ließen den Bürgern und Bauern ein weitaus erträglicheres Leben führen als anderen Ortes. Ungern gibt man heute in München zu, dass Franken und seine Bewohner fortschrittlicher waren als das rückständige Bayern. Franken stand in kultureller Blüte, hatte hochstehende wissenschaftliche Einrichtungen und exzellente Handwerker, hohen und weitgestreuten Bildungsstand und großem Wohlstand seiner Bürger aufzuweisen. Erst dieser Reichtum ermöglichte den Aufstieg Bayerns im 19.ten Jahrhundert. Vorher-ohne Franken und Schwaben -war Altbayern ein armes ,bildungsfernes, wirtschaftlich wenig beflügeltes, rückständiges Agrar-Land . So muss man sich nicht wundern, dass gleich mehrere altbairische Kurfürsten z.B. Max Emanuel, Max III Josef und Karl Theodor, dem Elend in Bayern entfliehen wollten. Gar mit Waffengewalt wollten diese, ihr Land gegen die prosperierenden, spanischen Niederlande oder italienische Territorien eintauschen. Aus purem Neid und Missgunst werden die Franken noch heute mit Häme überzogen. Nur dank gut fließenden, fränkischen Steuern konnten die Königsbauten in München hochgezogen werden. Noch heute profitiert München von Franken. Sei es durch nicht rückgeführte Steuern aus Franken, sie es, dass Franken altbayrische Investitionen mittragen muss, sei es bei der Personalabstellung von Polizei, Lehrkräften etc., etc. Solange sich fränkische Beamte und staatlich Angestellte nicht mit fränkischen Interessen identifizieren, sieht es nicht gut für Franken aus. Vergessen wird dabei, dass alle höheren Ränge staatlichen Personals in München angesiedelt sind mit entsprechend höherer Besoldung. Auch das sollte der fränkischen Beamtenschaft zu denken geben. Ansonsten bleiben sie untergeordnete Befehlsempfänger mit wenig persönlichem Entscheidungsspielraum. Bei der angedachten Verwaltungsreform besteht die historische Gelegenheit dies zu ändern.
Dipl. Ing. Hans Seib, 97080 Würzburg
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