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Nicht nur von einer Seite betrachten
Zum Artikel "Francos letzte Reise" (23.10.):
Redaktion
 |  aktualisiert: 09.11.2019 02:11 Uhr

Geschichtliche Ereignisse richtig zu beurteilen, fällt nie leicht. Dass die Francoherrschaft ein dunkles Kapitel der spanischen Geschichte ist, darüber gibt es keine Diskussion. Aber das ist nur eine Seite, die in dem Artikel zur Sprache kam. Auf republikanischer Seite standen nicht nur Demokraten, sondern stalinistische Kommunisten, die eine ganz andere Republik im Sinne hatten, und wenn man die Grausamkeiten des spanischen Bürgerkriegs nennt, darf man sie nicht nur von einer Seite betrachten. Die unselige Einheit der Kirche mit Franco hat nämlich einen Grund: Durch Kämpfer der Republik wurden Tausende unschuldiger Priester und Ordensleute oftmals in geradezu bestialischer Weise ermordet. Das soll keine Entschuldigung sein, aber macht verständlich, warum die Kirche Franco als Retter empfand.

Helmut Greißl, 97218 Gerbrunn

 
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