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Nicht Hindenburg öffnete den Weg zur Diktatur
Zum Artikel "Personenkult um Hindenburg" und zum Leserforum "An Paul von Hindenburg scheiden sich die Geister"
Redaktion
 |  aktualisiert: 10.04.2013 16:47 Uhr
Kritiker legen dem früheren Reichspräsidenten zur Last, mit seiner Ernennung Adolf Hitlers „ Steigbügelhalter des Nationalsozialismus“ gewesen zu sein. Der parteilose Hindenburg , über den von links heute so abfällig geredet wird, erzielte im zweiten Wahlgang der Reichspräsidentenwahl 1932 53 Prozent der Stimmen. Er war Kandidat der Sozialdemokraten, des Zentrums und der Liberalen. Otto Braun, sozialdemokratischer Ministerpräsident von Preußen, schrieb in seinem Wahlaufruf am 10. März 1932 im „ Vorwärts“, er habe Hindenburg „ kennengelernt als einen Mann, auf dessen Wort man bauen kann, als einen Menschen reinen Willens und abgeklärten Urteils“. Und eines der SPD- Wahlplakate warb mit einer unmissverständlichen Aufforderung: „Schlagt Hitler, wählt Hindenburg“. Den Weg in die Diktatur eröffnete nicht Hindenburg, sondern der Deutsche Reichstag, als er am 24. März 1933 das Ermächtigungsgesetz verabschiedete. Mit Ausnahme der SPD entschieden sich sämtliche Parteien für ein Ja, das Zentrum genauso wie die Deutsche Demokratische Partei, unter ihnen auch Theodor Heuss, der spätere erste Präsident der BRD. Ich habe mir die Mühe gemacht, anhand des Postleitzahlverzeichnisses festzustellen, in welchen größeren deutschen Städten der ehemalige Reichspräsident als Namenspatron für Straßen und Plätze erscheint. Es sind dies Baden- Baden, Bad Homburg, Bad Oeynhausen, Bad Salzuflen, Bayreuth, Bergisch Gladbach, Berlin, Bocholt, Bonn, Bremen, Darmstadt, Delmenhorst, Detmold, Dillenburg, Dormagen,, Erlangen, Essen, Eßlingen, Euskirchen,Fellbach, Freiburg, Friedrichshafen, Göppingen, Goslar, Gummersbach, Hagen, Hamburg, Hannover, Hildesheim, Ingolstadt, Iserlohn, Kiel, Köln, Konstanz, Langenhagen, Leverkusen, Lippstadt, Ludwigsburg, Ludwigshafen, Lübeck, Lüneburg Mainz, Meerbusch, Mönchengladbach, Neuss,Neustadt a.W. , Neu-Ulm, Oldenburg, Peine, Ravensburg, Rastatt,Remscheid, Reutlingen, Saarbrücken, Schwäbisch- Gmünd, Siegen, Sindelfingen, Solingen, Trier, Ulm und Viersen.

Karl-Heinz Schlüter, 76530 Baden-Baden
 
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