Der Autor spricht über den heldenhaften Mut in unseren Tagen. Dabei schlägt er eine Brücke zur Vergangenheit, denn die alten Römer mussten sich bewusst mit dem Mut auseinandersetzen: „Fortitudinem audacia imitatur“ (Cicero) – „Dreister Mut ahmt die Tapferkeit nach.“ Schiller schrieb einen Wallenstein, und Brecht seine „Mutter Courage und ihre Kinder“. Bei Brecht kommt das zwiespältige Verhältnis von Überlebenskampf und Überlebenskrampf deutlich zum Ausdruck, denn der an und für sich friedliche Charakter der Mutter Courage wird durch ihre Geschäftstüchtigkeit korrumpiert. Der Marketenderwagen verhindert ihre Mutterliebe und die Mutterliebe wird durch den Geschäftssinn bestechlich, denn dieser führt zum Tod des geliebten Sohnes. Betrachten wir wieder die modernen Zeiten, so werden heute einige auch aus Verzweiflung mutig.
Bernhard Feghelm, 97076 Würzburg