Michael Pohl hat die Bunkermentalität gut herausgearbeitet. Die Aufzählung, über die EU-Kommissionspräsidentin von der Leyen bis zum Augsburger Bischof als Impfvordrängler ist nicht vollständig, als gute Beispiele taugen sie aber allemal. Die Überschrift ist etwas irreführend. Das Land kann nur so viel lernen, wie es die Verantwortlichen selbst vorleben. Ob Frau von der Leyen, ob der Bischof von Augsburg oder Verkehrsminister Andreas Scheuer, oder die zögerliche Initiative der Digitalisierung seitens der Bundesregierung, es zieht sich wie ein roter Faden durch all diese Versäumnisse und Fehler: die mangelnde Bereitschaft, Verantwortung für das Handeln bzw. Nichthandeln zu übernehmen. Es ist nicht die Unfähigkeit, Fehler zuzugeben, es ist schlichtweg fehlender Mut, fehlende Persönlichkeitsstruktur. Es würde den Spitzen in der Politik gut zu Gesicht stehen, endlich mal Fehlentscheidungen zuzugeben. Die Mehrheit der Menschen weiß, dass wir alle nicht fehlerfrei sind, es wäre wohltuend und auch die nachfolgende Generation könnte davon profitieren. Das Vertrauen in die Politik könnte wieder zunehmen und das Eingestehen von Versäumnissen, die Fehlerkultur ein wichtiger Bestandteil unserer Entwicklung werden.
Jonny Schindler, 97225 Retzbach
Ich kann dem Autor nur zustimmen. So viel Hilflosigkeit und Konzeptlosigkeit bei unseren Politikern! Ja, keine Fehler eingestehen. Immer sind es die anderen. Es tut schon weh bei den täglichen Nachrichten. Es sind halt „Schönwetterpolitiker“ und das Schlimme ist, dass wir sie auch noch gewählt haben. Wie würde es ihnen mit diesem Verhalten in der freien Wirtschaft ergehen? Da kann man sich nicht hinter der Partei oder hinter dem Europagedanken verstecken. Es wäre spannend!
Stefan Wist, 97250 Erlabrunn