Hier berichtet eine 48 Jahre alte Nadia, wie schwierig es war, in Deutschland eine Wohnung zu finden. Ich bin seit 2015 alleinerziehende Mutter. Ich arbeite mind. 30 Std. im Büro und stocke im zweiten Service-Job bei einem Caterer mein Gehalt auf. D. h. meine Wochenenden sind bei mir häufig nicht zum Erholen da, sondern um für meine Lebenskosten zu sorgen. Seit 2015 suchte ich nach einer bezahlbaren Wohnung für meine Tochter und mich (und den mittlerweile 12 Jahre alten Hund). Das größte Hindernis? Lege einem Vermieter deine Einkommens- und Familienverhältnisse vor - damit ist eine Chance auf eine Mietwohnung tatsächlich schon gegessen. Für eine 3-Monats-Kaution hätte ich einen Kredit aufnehmen müssen – somit ein Schufa-Eintrag für den Vermieter ersichtlich. Wer steht denn mir beiseite? Die Sozialwohnungen sind alle belegt, sogar die schönen, neu gebauten Stadt-Bau-Wohnungen am Hublandgelände wurden bereits zum Teil an Sozialhilfeempfänger vergeben. D. h. für mich im Umkehrschluss: Hilfe bekomme ich nicht als arbeitende Person, die Monat für Monat rudert. Hilfe und Unterstützung gibt es leider nur für Sozialhilfeempfänger oder Flüchtlinge. Und genauso tut mir das weh, wenn ich lese: ich versuche eine Arbeit zu finden... Jeder der in der Gastro tätig ist, weiß: es wird händeringend nach Arbeitskräften gesucht – Vollzeit, Teilzeit, Aushilfen!!! Man kann warten, bis einem eine angenehme, angemessene Tätigkeit in den Schoß fällt – man kann aber auch sein Leben in die Hand nehmen und für sich sorgen, auch wenn es ein hartes Brot ist – aber das muss ja nicht für immer, sondern ein Anfang sein!
Maria Saller, 97074 Würzburg
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