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Letztlich eine Parallelgesellschaft
Zum Artikel „Kämpferin für eine Kultur des Hinschauens“ (12.3.):
Redaktion
 |  aktualisiert: 05.04.2020 02:10 Uhr

Die Lesung und Diskussion mit Frau Necla Kelek bot ohne Frage erhellende Einblicke in die religiös überwölbten patriarchalischen Familienstrukturen arabischer und türkischer Großfamilien, die, auch wenn sie in den liberalen und laizistischen Gesellschaften Westeuropas wohnen, im Besonderen den Frauen und Töchtern keine persönliche Freiheit gewähren. Keleks Appell an die deutschen Behörden, hinzuschauen und sich einzumischen, wenn sie zum Beispiel hierzulande von Kinderehen oder Zwangsverheiratungen erfahren, ist jedoch der untaugliche Versuch, ein gesamtgesellschaftliches und politisches Grundsatzproblem bei Verwaltung und Polizei abzuladen. Die extrem vom orthodoxen und fundamentalistischen Islam geprägten Familienstrukturen bilden mit den dahinterstehenden und meist von islamischen Staaten finanzierten Moschee-Gemeinden, Koran-Schulen und Kultureinrichtungen letztlich eine Parallelgesellschaft, einen Staat im Staate, in dem das Recht der Scharia und nicht die Gesetze des Gastlandes gelten. Ich bin überzeugt davon, dass nur das politisch gewollte und im breiten Konsens unserer Gesellschaft umgesetzte Aufbrechen oder Verbieten dieser konservativ-islamistischen Gesamtstrukturen dazu führen kann, dass sich die in diesen Strukturen gefangenen Menschen islamischen Glaubens der liberalen und aufgeklärten Gesellschaft westeuropäischer Prägung zuwenden oder in ihre Heimatländer zurückkehren werden. Wer unsere Freiheit schätzt, akzeptiert und lebt, wird sich in Deutschland und Europa gerne integrieren und wohlfühlen und ist herzlich willkommen.

Franz Erich Kollroß, 97291 Thüngersheim

 
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