Die Bezeichnungen „Monster-Trucks“, „Schwerlast-Riesen“ und Gigaliner sind im Zusammenhang mit den in Rede stehenden Lang-Lkw mit max. 40 t Gesamtgewicht unangebracht, weil tendenziös und teilweise sogar unzutreffend! Worum geht es bei der häufig unsachlich, weil politisch geführten Diskussion? Güter in großer Stückzahl mit geringem Gewicht bei großem Volumen, z.B. Waschmachinen, Trockner oder Autoteile, nutzen nicht das volle zulässige Ladegewicht der heute vom Gesetzgeber in der Länge auf max. 18,75 m begrenzten 40-Tonner. Folgerichtiger Gedanke, um mehr mitnehmen zu können: den Lkw und damit den Laderaum verlängern! Fakten sind: Ja, die heute in Erprobung befindlichen Lang-Lkw mit Sondererlaubnis sind mit 25,5 m um 6,75 m länger als die behördlich zugelassenen Gliederzüge! Nein, sie belasten Straßen und Brücken nicht mehr als ihre „Kollegen“ – eher weniger, da die zulässigen 40 t Gesamtgewicht nicht überschritten werden und das Gewicht sich auf mehr Achsen verteilt. Ja, die Lang-Lkw sind, wenn richtig ausgelastet, ökologisch besser: Sobald z.B. 360 kg mittleres Gewicht je Palette unterschritten werden, verbraucht der Lang-Lkw pro transportierte Palette weniger Diesel und verschmutzt die Umwelt entsprechend weniger mit CO2 als ein konventioneller Gliederzug! Ja, der Lang-Lkw reduziert die Verkehrsdichte, da zwei von ihm nahezu dasselbe Volumen transportieren können wie drei 18,75 m lange Lastzüge! Wer sich schließlich noch um die größere Länge der Lang-Lkw im Verkehrsalltag sorgt, dem sei ein Blick nach Hamburg empfohlen: Dort sind seit über 10 Jahren die weltweit längsten Stadtbusse mit 24,78 m Länge ganz legal im Stadtverkehr unterwegs. Was hat man also davon zu halten, wenn sich einzelne Bundesländer wider besseren Wissens dem gegenwärtigen Feldtest versagen und die EU nicht einmal dessen Ergebnis abwartet, bevor sie sich entschließt die Grenzen dicht zu machen?

Prof. Dr. Klaus-Peter Franke, 89075 Ulm