Wie der Autor des Leitartikels zu Recht bemerkt, erreicht die Berufung der bisherigen Greenpeace-Chefin Jennifer Morgan, eine US-amerikanische Umweltaktivistin, die noch keine deutsche Staatsangehörigkeit hat, als Staatssekretärin ins Bundesaußenministerium „einen neuen Höchstwert auf der Befremdlichkeitsskala“. Jahrzehntelang war für die internationale Klimapolitik das Umweltministerium zuständig. So hat das Klimaschutzabkommen von 1997 in Kyoto Angela Merkel (CDU) als Umweltministerin oder das Pariser Klimaschutzabkommen Barbara Hendricks (SPD) als Umweltministerin verhandelt.
Annalena Baerbock hat anscheinend in den Koalitionsverhandlungen durchgesetzt, dass die Verantwortung für die internationale Klimapolitik zu ihr ins Auswärtige Amt wandert.
Nach Ansicht der Bundesaußenministerin Baerbock ist die Berufung von Jennifer Morgan als Sonderbeauftragte für internationale Klimapolitik ab 1. März 2022 eine „Traumbesetzung“. Glaubt Baerbock wirklich, dass sie mit dieser Berufung international Eindruck macht? Möglicherweise provoziert sie damit sogar einen Kompetenzwirrwarr in der Bundesregierung.
Und ob der Expertenrat von Jennifer Morgan hilft, die speziellen deutschen Probleme der Energiewende zu lösen, ist schwer vorstellbar.
Dr. Konrad Hartmann,
97199 Ochsenfurt