Diesen Spruch sollten sich die Regierungschefs in ihren Arbeitszimmern aufhängen. Wollen wir wirklich einen Krieg mit Russland oder laufen einfach die Waffenarsenale der Amerikaner wieder einmal über? Laos: 2000 Tonnen Bomben ohne Kriegserklärung. Irak: Keine Massenvernichtungswaffen gefunden, aber Chaos in der Region geschaffen. Russland stimmte der Wiedervereinigung Deutschlands nur unter der Bedingung zu, dass sich die Nato keinen „Jota“ nach Osten bewegen würde. Und was war die Zusicherung der Nato wert? Ich habe einfach Angst.
Bernhard Hager, 97080 Würzburg
Mit Freude habe ich das Interview mit Herrn von Dohnanyi gelesen – einem Mann vom Schlage eines Willy Brandt, Hans-Dietrich Genscher oder Helmut Schmidt –, dessen Inhalt in erfrischender Weise von der vorherrschenden, haarsträubenden politischen Agenda abweicht. Mit Geschichtswissen und Erfahrung ausgestattet, urteilt dieser Mann mit pragmatischen Ansichten über die aktuelle Lage in Europa und der Welt ungleich zutreffender als unsere aktuelle Politikergeneration, die von Ideologie und naiver Traumtänzerei geleitet, unsere Gesellschaft in eine falsche und gefährliche Richtung steuert. Bezeichnenderweise gehört eben jener Klaus von Dohnanyi zu denen, die von der Friday for Future Generation üblicherweise als „alte weiße Männer“ bezeichnet und diffamiert werden. Alt, männlich und weiß sind unbestreitbar zutreffend, aber halt auch weise.
Mark Dippacher, 97084 Würzburg
Was für ein kluger Kopf, was für eine durchdachte Analyse der bedrohlichen Eskalation zwischen der Nato und Russland. Klaus von Dohnanyi appelliert an eine unbeirrte, von Respekt getragene Diplomatie als den einzigen unblutigen Ausweg aus dem beidseitigen Säbelrasseln. Die militärisch gewaltig überlegene Nato war in der Vorgeschichte dieser Zuspitzung gewiss kein Friedensengel. Sie betreibt auch nach dem Zerfall des Warschauer Paktes weiterhin ihr expansives strategisches Kerngeschäft, ohne sich um nachbarschaftliche Sicherheitsbedürfnisse zu scheren. Die Europäer sind anscheinend noch immer nicht klug genug, um sich von dieser transatlantischen Dominanz zu emanzipieren und in der internationalen Politik ihre eigenen Ziele neu zu denken. Zum realpolitischen Gestaltungswillen würde auch ein Angebot an Russland gehören, die destruktive Aufrüstungsspirale endlich zu durchbrechen und mit den Mitteln der Diplomatie Wege zu einer friedlichen Koexistenz und Zusammenarbeit zu finden. Auch wenn es nicht jedem „Freund“ gefällt.
Eva Peteler, 97080 Würzburg