Die Forderung ist nicht wirklich neu und auch nicht deren Diskussion. Die ehemalige Bundesgesundheitsministerin Ulla Schmidt hatte schon 2009 einen Versuch in diese Richtung unternommen. Es gibt keine überzeugenden Studien, die eine Bevorzugung von Privatpatienten bei der Terminvergabe in signifikantem Umfang belegten. Auch als privat Versicherte erhalte ich nicht von heute auf morgen einen Termin für eine „normale“ Untersuchung, und in akuten Fällen ist die Frage des Versicherungsstatus ohnehin nicht von Bedeutung. Die neue Koalition ist auch angetreten mit der Forderung nach Vereinfachung und Bürokratieabbau. Eine Pflichtterminvergabe hingegen muss geregelt, überwacht und wenn nötig, sanktioniert werden. In Anbetracht der seit Jahren bestehenden starken Regulierung des Arztberufes darf die Frage erlaubt sein, wie die Bundesregierung mit solchen Forderungen junge Ärzte für die Tätigkeit des freiberuflichen Arztes noch begeistern will.
14 TAGE GRATIS testen
- Alle Artikel in der App lesen
- Bilderserien aus Mainfranken
- Nur 9,99€/Monat nach der Testphase
- Jederzeit monatlich kündbar