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In der Asylpolitik ist Pragmatik gefragt
Zum Artikel „Den Weg ins Berufsleben finden“ (13.7.):
Redaktion
 |  aktualisiert: 26.07.2021 02:16 Uhr

Der Wirtschaft gehen die Lehrlinge aus, so der Untertitel des Interviews mit Bundesbildungsministerin Karliczek. Abgesehen von ganz praktischen Hürden wie der bescheidenen ÖPNV-Infrastruktur auf dem Land, die manche Betriebe für Azubis kaum erreichbar macht: Warum schwenkt unsere halsstarrige Asylpolitik nicht auf einen pragmatischen Kurs um? So vielen jungen Geflüchteten, die seit Jahren hier sind, die Sprache gelernt haben und arbeiten wollen, wird die Arbeits- und damit auch Ausbildungserlaubnis verweigert. Die Frage der sog. ungeklärten Identität ist eine fatale Sackgasse für alle, auch für uns, schon rein aus ökonomischen Gründen. Wir alimentieren jahrelang tausendfach und unnötig einen Stillstand, ohne gangbare Alternativen anzubieten. Den willigen Jungen, die ihren Pass deshalb nicht abgeben, weil sie nachvollziehbar Angst vor einer Abschiebung haben, können wir doch ein Angebot machen, das unseren Interessen dient: Du bist nun mal hier, auch wenn du keinen Anspruch auf Asyl hast, und wie die meisten Deinesgleichen wirst du irgendwie auch bleiben, ganz gleich, auf welchem Ticket. Das zeigt die Statistik. Du bist jemand, den wir brauchen können, du willst weiterkommen, zeige es uns! Also lassen wir die kostspieligen, mühseligen Versuche, dich loszuwerden. Im Gegenteil, wir bieten Dir einen Deal an: Gib Gas, optimiere Dein Deutsch, und wenn Du eine offene Lehrstellen annimmst, die wir Dir anbieten – ganz gleich wo –, wenn du dort die Ausbildung erfolgreich abschließt und weiter motiviert schaffst, kannst du bleiben. Als Fachkraft, die wir dringend brauchen.

Eva Peteler, 97080 Würzburg

 
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