Frau Graber hat den Zustand unserer Gesellschaft, unseres Lebens und Zusammenlebens aufgegriffen und zeigt, wieviele Menschen sich unwohl fühlen, etwas zum Besseren beitragen wollen und doch nicht so richtig wissen, wie es anzupacken wäre. Einige Vorhaltungen von ihr müssen aber zurecht gerückt werden. Die von ihr angesprochenen jungen Menschen (Schüler), die freitags demonstrieren, sind in keinem Fall jene Gruppe, die bei Veranstaltungen wie "Rock im Park" ein Chaos hinterlassen. Sodann: Woher weiß Frau Graber, dass diese Schüler im Rahmen ihrer Möglichkeiten nicht umweltbewußt aktiv sind und nur das Schule schwänzen im Sinne haben? Gespräche mit Einzelnen von ihnen zeigen mehr Umweltverantwortung und vor allem realistischen Weitblick für das Notwendige und Machbare, als bei vielen Erwachsenen anzutreffen ist. Und: Unserer Generation muss man nicht unbedingt einen zu großen Arbeits- und Leistungsdrang vorhalten, wohl aber einen Konsum-, Auto- und Urlaubsrausch und dann noch ein Versäumen bzw. Versagen oder Desinteresse bei der Erziehung unserer Kinder zu verantwortungsbewußten Menschen. Wir haben sie oft sich selber und heutzutage vollständig ihren Smartphones überlassen. Dass trotzdem sich gerade unter den jungen Menschen und der Generation der 30- und 40-Jährigen ein Bewußtsein für eine Verbesserung unserer Lebensumstände offenbart, sollten wir und auch Frau Graber als einen Hoffnungsschimmer und Anstoß für eigenes Mittun begrüßen und uns in unserer Gesellschaft einbringen.
Karl-Albert Frank, 97453 Schonungen