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Höhere Steuern für Reiche als „moralische Pflicht“
Zu den Artikeln „Wird Vermögen neu besteuert?“ und „SPD setzt auf Vermögenssteuer“ (24.8.):
Redaktion
 |  aktualisiert: 09.09.2019 02:11 Uhr

Finanzminister Albert Füracker von der CSU ist also der Meinung, die Vermögenssteuer „wäre Gift für die Konjunktur und den Wohlstand in Deutschland“. Hans Michelbach, innerhalb der CSU der Abgeordnete mit den höchsten Nebeneinkünften, bezeichnet gar solche Pläne als „Klassenkampf mittels Steuerpolitik“ und sie seien eine „innergesellschaftliche Kriegserklärung mit dem Ziel, die Gesellschaft zu spalten und Teile der Gesellschaft zu verunglimpfen“. Soweit die Aussagen der „christlichen“ Politiker innerhalb der „Christlich-Sozialen Union“. Offensichtlich ist ihnen der „Offene Brief“ von 19 Multimillionären in den USA an den Präsidenten Trump sowie die Präsidentschaftskandidaten nicht bekannt. In diesem Brief fordern sie Trump auf, die „Reichsten“ in den USA höher zu besteuern. Aus den zu erwartenden 300 Milliarden Dollar zusätzlicher Einnahmen sollen klimafreundliche Energieformen, die Gesundheitsversorgung, Infrastruktur und Bildung gefördert werden. Wenn diese Millionäre schreiben, dass diese höhere Steuer eine „moralische, ethische und wirtschaftliche Pflicht sei“, dann nenne ich dies vor allem „christlich“. Wann würde einer unserer „christlichen“ Politiker wohl eine Aussage treffen wie der amerikanische Milliardär Warren Buffett, dass nämlich seine Sekretärin unter dem Strich mehr Steuern zahle als er selbst. Denn diese steuerpolitische Kenntnis haben auch die Millionäre bei uns, ihre Einkommen möglichst herunterzurechnen.

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