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Heiligengedenken und geschichtliche Vorbilder
Zur Wochenendausgabe 30.10.:
Redaktion
 |  aktualisiert: 13.11.2021 02:26 Uhr

„Halloween, Zombies, Geister und andere finstere Gestalten . . .“. So startete auf Seite 1 diese Wochenendausgabe Ihrer Zeitung mit wohl einem Drittel Seite Gruselbild. Auf Seite 9 ganzseitig Schreckensbilder zum Thema „Die Tricks der Profi-Erschrecker“. Auf Seite 16 halbseitig Abbild „Grusel-Wachsfigur“ zur Überschrift „Monster, Mumien, Mörderpuppen“. Mehrmals habe ich die Zeitungsseiten – von der ersten bis zur letzten – durchblättert. Ich fand kein einziges Wort zum Reformationstag. Die Namen „Allerheiligen“ und „Allerseelen“ konnte ich auch nicht entdecken. Ein Bestatter kam zu Wort. Wohltuend das ausführliche Interview mit Dr. Schäfer und Herrn Schuhmann zur Palliativmedizin endend mit der Aussage: Noch falle es gesellschaftlich schwer, das Wort „Sterben“ auszusprechen. Pressefreiheit und Gewissensfreiheit, Gottesglaube – hat uns das Reformationsgeschehen dazu nichts mehr zu sagen, nichts mehr der nun schon über 499 Jahre tradierte Satz?: „Hier stehe ich und kann nicht anders!“. Das Heiligengedenken – es dürfte nicht überflüssig sein, sich geschichtlicher Vorbilder zu erinnern, sei es dankbar oder auch nur kritisch. Allerseelen: „Unsere Verstorbenen sind nicht die Vergangenen, sondern die Vorausgegangenen“ (Karl Rahner). Der Gedenktag, das Gedenken an die Verstorbenen, angesichts der Opfer der Pandemie und der Trauernden so besonders aktuell ins Bewusstsein gerückt, kein Pressewort wert?

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