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Gießkannenprinzip oft nicht effizient
Zum Artikel „Hunger ist Mord, da wir das ändern könnten“ (9.10.):
Redaktion
 |  aktualisiert: 02.11.2020 02:17 Uhr

Sind „wir“ im Sinne von Entwicklungsminister Gerd Müller (CSU) tatsächlich alle Mörder, weil noch Menschen auf dem Planeten Erde an Hunger sterben, obwohl wir dies heute ändern könnten? Eine kühne These, die nicht unwidersprochen bleiben kann. Schon Thomas Malthus hat im 18. Jahrhundert versucht, ökonomisch zu erläutern, warum ein Teil der Erdbevölkerung Not und an Hunger leiden wird. Er hätte sich wohl niemals vorstellen können, dass auf dem Planeten Erde aktuell rund 7,8 Mrd. Menschen leben könnten. Die Anstrengungen der Menschheit die Armut und den Hunger zu bekämpfen war nie so erfolgreich wie heute. Beispielhaft sei China erwähnt. Nicht der Kommunismus, sondern die Öffnung die marktwirtschaftliche Entfaltung der einheimischen Bevölkerung hat dort zu einer ungeahnten Entwicklung nach Mao Zedong geführt. Man kann zu Recht beklagen, dass leider in viel zu vielen Staaten auf dieser Erde aufgrund der machtpolitischen Verhältnisse (Krieg, Korruption, Ausbeutung) immer noch Armut und Not herrschen, aber es gibt segensreiche Einrichtungen wie etwa die Welthungerhilfe und auch die deutsche Entwicklungshilfe (circa elf Milliarden Euro jährlich). Allerdings hat auch Entwicklungsminister Müller in der Endphase seiner politischen Karriere erkennen müssen, dass die gut gemeinte Verteilung von Entwicklungshilfe nach dem Gießkannenprinzip als Hilfe zur Selbsthilfe zu oft nicht effizient war.

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