Der Inhalt des Artikels wirft viele Fragen auf. Will man die Energiewende wirklich wirksam angehen und möglichst schnell auf fossile Energieträger verzichten, ist beides notwendig, regionale Projekte und Stromtrassen. Sonst könnte es womöglich in Umkehrung der These von Herrn Kleedörfer heißen: „Wenn man dann feststellt, dass ohne Trassen die Ziele der Energiewende nicht erreicht werden können, bleibt die Frage: Warum wurden sie nicht gebaut?“ Ist es etwa sinnvoll, mit Strom erzeugtes Gas in Kraftwerken wieder zu verstromen? Natürlich nicht, es wäre Energieverschwendung! Ist es sinnvoll, für die Energiewende in Zukunft weitere Freiflächen mit Solarkraftwerken und Windparks in massiver Weise zu bestücken, so wie es Herr Kleedörfer als notwendig erachtet? Nein, im Vergleich dazu ist die Fläche für Stromtrassen zu vernachlässigen! Ist es sinnvoll, mit Gas, das mit Strom hergestellt wird, zu heizen? Nein, mit Wärmepumpen ließe sich Strom direkt und viel effektiver einsetzen! Ist es sinnvoll, auf den im Norden im Überfluss erzeugten Windstrom zu verzichten? Nein, er steht uns auch zur Verfügung, wenn der Ertrag durch Fotovoltaik im Süden gering ist! Im Hinblick auf notwendige Veränderungen kann man einfach nicht nachvollziehen, ein solches Angebot an grünem Strom aus dem Norden auszuschlagen. Die Grünen, insbesondere die Pragmatiker, haben sich da im Hinblick auf die Energiewende schon große Verdienste erworben, viele Ideen sind in andere Parteien eingeflossen und schon in Angriff genommen und umgesetzt worden. Gerade aber von den Grünen hätte ich im Hinblick auf eine wirklich ernst gemeinte Energiewende einen deutlichen Einsatz für die Stromtrassen erwartet. Es ist wahrscheinlich besser, öffentlichkeitswirksam mit einem Elektrofahrzeug aufzutreten.
Herbert Brenner, 97253 Gaukönigshofen
Haben Sie eine Vorstellung für wie viele TWh Speicher nötig wären und welche Art von Speicher das sein sollen ?
Erwin Hartmann
ja, ich habe eine Vorstellung und wir brauchen alle Arten von Speichern!
Die berüchtigte „kalte Dunkelflaute“ wird mittels Kraftwärmekopplung durch Verstromung von Wasserstoff und/oder Methanol mit Wärmenutzung kein Problem sein. Voraussetzung ist der Aufbau von 100 Prozent Erneuerbare Energien! Mit den aktuellen Politikern wird das nichts.
Übrigens: Bei „kalter Dunkelflaute“ könnte SuedLink und die anderen HGÜ keinen Strom liefern, geschweige denn Wärme. Sie sind also nutzlos!
Übrigens: die Anzahl der Speicher ergibt sich aus installierten GW (nicht TWh)! Biogas aus Abfallbiomasse und Wasserkraft verringern den Speicherbedarf.
Übrigens: Ihren Leserbrief "Optionen für die Energiewende" hatte ich seinerzeit gelesen. Es sind zu viele (Denk)Fehler darin und eine alte Denkweise, bei der Energiesparen, Energieeffizienz, NOVA und Sektorkopplung nicht vorkommen. Eine detailierte Auflistung würde die 1.000 Zeichen für einen Kommentar sprengen.
ich hoffe für ihre Schüler, dass sie als Pädagoge besser und fachkundiger sind als in ihrem Leserbrief.
Wir brauchen keine HGÜ-Stromtrassen! Wir brauchen die Optimierung bestehender Netze, den Neubau von dezentralen Speichern und vor allem rasanten, dezentralen Ausbau von Windkraft und Photovoltaik! Wenn das nicht geschieht, wird die Energiewende mit und ohne HGÜ scheitern. Erneuerbare Energien werden seit Jahren von Merkel, Altmaier, Bareiß, Seehofer, Söder und anderen massiv behindert.
Auch den „…im Norden im Überfluss erzeugten Windstrom…“ gibt es nicht! Selbst wenn man im Norden die Windkraftleistung verdoppeln würde, könnte dies die dortige Stromnachfrage nicht decken! Zu ihrer Information: Im Norden gibt es praktisch ein Baumoratorium.
Warum glauben sie, dass „Windgas“ in Kohlekraftwerke wieder verstromt werden soll? Es wäre aber sehr sinnvoll mit Windkraftanlagen, deren Strom gerade nicht gebraucht wird, Speicher zu füllen, anstatt sie abzuschalten.