Wer die Verantwortung vergisst, so wie der bayerische Vizeministerpräsident bei seiner Ablehnung der Impfung, verwechselt Freiheit mit egoistischer Willkür. Wer sich frei entscheiden will, muss Rücksicht nehmen auf die Interessen seiner Mitmenschen wie zum Beispiel der Autofahrer. Seine Freiheit wird begrenzt durch die Verkehrsregeln wie mit Rechtsfahrgebot und dem verbindlichen Blick in den Rückspiegel; denn der rücksichtslose Fahrer gefährdet nicht nur sich, sondern auch die anderen Verkehrsteilnehmer im höchsten Maße. Wer ohne gesundheitliche Vorschädigung die Impfung nur mit der Berufung auf seine Freiheit verweigert, riskiert einerseits durch die erhöhte Infektionsgefahr seine Gesundheit, wobei er bei einer notwendigen Behandlung mit hohen Kosten und Personalaufwand die Gemeinschaft belastet, und außerdem zum Spreader werden kann. Das sind absehbare Folgen. Deswegen ist es unverantwortlich und zudem wider alle Vernunft, mit dumpfer Beharrlichkeit die Impfung zu verweigern. Aiwanger macht es noch schlimmer, weil er sich als staatlicher Schutzpatron für die Impfgegner geriert. Fast möchte man ihm vorschlagen, er möge angesichts der Holzknappheit gemeinsam mit allen Verquerdenkern und Impfgegnern sein hochwertiges Brett vor dem Kopf gewinnbringend für alle Seiten der Wirtschaft zur Verfügung stellen, was er dann als Erfolg seines Ministeramtes propagieren könnte.
Bruno Maroscheck, 97753 Karlstadt