„Schwingungen“ von Heilkräutern, Pflanzentränke, die „Liebe, Achtung und Bewunderung“ und die „Liebesfähigkeit der Menschen fördern“ – das erinnert schon stark an weiße Magie, ist aber fast noch harmlos zu nennen. Öle, die „nicht ranzig werden“, Kräuterauszüge zum menschlichen Gebrauch aus Borretsch oder gar aus „grundsätzlich jedem Heilkraut“ – das sind dagegen Aussagen, die unter Umständen gefährlich werden können. In mancher als Heilkraut bekannten Pflanze – so auch in dem von Ihnen erwähnten Borretsch – sind giftige Inhaltsstoffe enthalten, die sich nur mit moderner Laboranalytik nachweisen lassen. Hildegard von Bingen konnte davon noch gar nichts ahnen. Hildegards mittelalterliche Rezepte pauschal „heute aktueller denn je“ zu nennen und sie gar zur ungeprüften Anwendung zu empfehlen, lässt eine tiefere Einsicht in die Pflanzenheilkunde vermissen. Mit Esoterik statt profunder und verantwortungsvoller Information tun Sie der wünschenswerten Verbreitung von Kräuterwissen keinen Dienst.
Dr. Heike Will, 97074 Würzburg