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Es stellt sich die Frage, wem wir helfen und wen wir im Stich lassen
Zu Artikeln über Migration und zum Bericht „Leben ohne Privatsphäre“ (7.7.) über die Aufnahmeeinrichtung für Flüchtlinge in Bamberg:
Redaktion
 |  aktualisiert: 02.04.2019 10:51 Uhr

Jeder, der in den Umfragen mit Herrn Seehofer und der CSU für Anker- oder Transitzentren plädiert, sollte erst einmal diesen Bericht gelesen haben. Ja, es ist wahr, dass Deutschland nicht jeden aufnehmen kann, der dies möchte. Aber wer aus welchen Gründen auch immer bei uns ankommt, der hat es verdient human behandelt und angemessen untergebracht zu werden. Die im Vergleich zu 2015 um etwa 96 Prozent gefallenen Flüchtlingszahlen und die deshalb entspannte Situation in den Sammelunterkünften sollte dies eigentlich garantieren. Es scheint aber, als wollte der Staat ein Exempel statuieren und die Flüchtlinge und Asylsuchenden absichtlich als eine Art Abschreckung zu diesen menschlich unwürdigen Umständen unterbringen. Wollen wir in unserem sicheren und reichen Deutschland in Zeiten von geringer Arbeitslosigkeit, Fachkräftemangel und einer boomenden Wirtschaft wirklich so berechnend kalt und herzlos agieren? Und jeder, der der AfD und der „neuen“ CSU zu dieser Thematik blind folgt und tatsächlich der Meinung ist, dass Migranten bessergestellt werden als sie, der sollte sich nach der Lektüre des Artikels fragen, ob er oder sie mit den Leuten in diesen Unterkünften tauschen will. Ich glaube dies jedenfalls nicht.

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