Als ich den Leitartikel gelesen habe, dachte ich, dass ein Vorstandsvorsitzender einer Bank oder der Sparkassen einen Artikel schreiben durfte, wie schlecht es ihnen doch geht. Aber nein, es ist ein Mitarbeiter der Main-Post, der auf die Tränendrüse der Leser drückt.
Zu „Gebühren für Geldabheben“, wir Kunden sollten statt zu schimpfen Abschied von der Gratiskultur nehmen: eine Unverschämtheit. Hat dieser Reporter nicht oder schlecht recherchiert? Ich als Kunde der Sparkasse zahle: Dispogebühren, Kontoführungsgebühren, Schrankfach-Miete, für Vordrucke, Zahlungsverkehr und so weiter. Es gibt nichts gratis! Außer am Jahresende einen Kalender und einen Ordner zum Abheften der Kontoauszüge fürs neue Jahr.
Zu „Nullzins gräbt den Banken das Wasser ab“: Wir Sparer bekommen, wenn's gut geht, 0,25 Prozent, bezahlen aber für Dispokredit 10,14 Prozent, für Überziehungskredite 13,14 Prozent. Das ist bis zum 52-Fachen, was wir Sparer bekommen. So viel zum Thema Nullzins-Politik.
Zu „Die Banken müssen schonungslos betriebswirtschaftliche Unternehmen sein“: Wo waren die Banken 2008, als wir Steuerzahler diese retten mussten? Wer hat groß mitgemischt bei den Panama-Papieren? Wer bei Alpe Adria und so weiter. Weshalb bildet die Deutsche Bank Rücklagen in Milliardenhöhe? Und wir Kunden sollen Abschied nehmen von der Gratiskultur? Eine Unverschämtheit.
Hubert Büttner, 97816 Lohr