Dass der stellvertretende russische Außenminister Rjabkov nicht auszuschließen will, dass Russland militärisches Gerät nach Kuba und Venezuela schicken könnte, mag angenehmen Erinnerungen an die Kubakrise 1962 geschuldet sein: Standen nämlich vor dieser Krise US-amerikanische Atomraketen südwestlich der UdSSR in der Türkei, so waren diese nach der Krise verschwunden. Damit die Aktion aber auch genügend Eindruck auf die USA macht, müsste Putin nicht nur an russische Truppen denken, die über Miami Beach herfallen könnten, sondern zum Beispiel an die von ihm im November 2021 erwähnten Zircon Hyperschall-Marschflugkörper, die ab Beginn des Jahres 2022 in der Lage sein sollen, Washington in fünf Minuten Flugzeit von Schiffen oder U-Booten aus zu erreichen, oder an die bereits im Dezember 2018 in Venezuela stationierten Tu-160 Atombomber. Das würde die Krise zwar eskalieren lassen und könnte zu weiterer Aufrüstung Osteuropas führen, könnte aber auch effektiver sein als „nur“ in die Ukraine einzumarschieren.
Luzia Giesder, 97247 Eisenheim