Erdogan will im Nahen Osten die Vormachtstellung erringen und ein türkisches Kalifat errichten. Die sunnitisch geprägte Türkei war geduldeter Rückzugsraum für den IS und diente den ausländischen Dschihadisten als Durchgangsgebiet. Auch umfangreiche Geschäfte, insbesondere Ölhandel, wickelte die Türkei mit dem IS heimlich ab. Hier zeigte sich das wahre Gesicht der Türkei. Der dann verkündete Kampf der Türkei gegen den IS war halbherzig und gleichzeitig Tarnung des eigentlichen Kampfes gegen die Kurden. Obwohl die kurdische YPG zu den erfolgreichsten Gegnern des IS gehört und von den USA mit Waffen unterstützt wurde, bekämpft Erdogan die kurdische Miliz in Syrien. Die Vernichtung und Vertreibung der YPG-Miliz ist für Erdogan so wichtig, dass er sogar einen Interessenkonflikt mit dem Nato-Partner USA riskiert. Die „Operation Ölzweig“ zeigt unter euphemistischem Namen die aggressive Machtpolitik von Erdogan und muss von Europa, der Nato und der UNO umgehend beendet werden. Deutschland darf sich nicht von der neuen Charme-Offensive der Türkei blenden lassen, denn der „türkische Honig“ ist vergiftet. Alle Waffen- und Munitionslieferungen an die Türkei sind sofort einzustellen und auch der Bau einer Panzerfabrik von Rheinmetall in der Türkei ist zu verbieten.
Die Türkei ist kein Rechtsstaat, kein zuverlässiger Partner der Nato und als Beitrittskandidat für die EU völlig ungeeignet. Die Großmachtträume der Türkei müssen beendet werden, bevor ein internationaler Konflikt ausbricht.
Gerhard Schön, 97084 Würzburg