Gut 100 Eltern in Würzburg und Karlstadt betrachten eine Maskenpflicht an Schulen als Gängelung. Was aber, wenn ein Kind die Infektion nach Hause bringt, die ganze Familie ansteckt und die Eltern sterben, aber die Kinder als Waisen überleben. Wollen die Eltern das? Ein bei inzwischen fast 10 000 Corona-Toten durchaus realistisches Szenario.

Helmut Grössl, 97265 Hettstadt

Kinder zu zwingen, Masken zu tragen, sei eine „schwere Nötigung und Kindesmisshandlung“ und beeinträchtige die „psychische und physische Unversehrtheit der Kinder“, so die Redner am Marktplatz. Ich hingegen bin der Meinung, dass Eltern, die Derartiges in der Öffentlichkeit ablassen, hinsichtlich der Unbedarftheit und Infantilität ihren Kindern in nichts nachstehen. Eltern haben nicht nur das Recht, ihre Kinder zu erziehen, sondern auch die justiziable Pflicht, ihre Kinder vor Gefahren zu schützen. Der derzeit kursierende Corona-Virus ist eine reale Gefahr, nicht nur für die Kinder, sondern auch für Menschen in deren Umkreis.

Wenn Schulpflicht besteht, dann hat der Staat und seine Behörden dafür zu sorgen, dass das Gefahrenpotenzial im Unterricht so niedrig wie möglich gehalten wird. Dann ist die Maskenpflicht auch für Schulkinder zwar eine Zumutung, aber im Interesse der Allgemeinheit eine wohlbegründete. Die „psychische und physische Unversehrtheit der Kinder“ wird dadurch bestimmt keinen Schaden nehmen, wenn die Eltern ihnen gegenüber einfühlsam, vernünftig und konsequent agieren. Diese Unbequemlichkeit kann man durchaus auch im Sinne einer Resilienzerziehung sehen, die Kinder zur positiven Bewältigung künftiger Lebenskrisen befähigen soll. Von Kindern jegliche begründete Zumutung fernzuhalten ist für die Entwicklung einer stabilen Persönlichkeit kontraproduktiv.

Eduard Wörner, 97236 Randersacker