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Einsatz-Fahrer besser ausbilden
Zum Artikel "Angst vor Crash bei Blaulichtfahrten" (23.01):
Redaktion
 |  aktualisiert: 08.03.2016 03:31 Uhr
Nach den Angaben des Vorsitzenden der Arbeitsgemeinschaft der in Bayern tätigen Notärzte, Herrn Sefrin, stellen sich bei mir, als Auto- und Motorradfahrer, sämtliche Haare auf: Da werden 18-jährigen Fahranfänger(innen) nach ein paar „Blaulicht-Übungsfahrten“ zigtausendteuere, hochwertige Einsatzfahrzeuge überlassen und auf ein Fahrsicherheitstraining aus Kostengründen verzichtet. Wo bleibt da die Fürsorgepflicht der Verantwortlichen von Rettungsdiensten und Feuerwehren gegenüber den jungen Fahrer(innen)? Auch die Aussage Herrn Sefrins, dass ein einmaliges Fahrsicherheitstraining lebenslang für diese Fahrer(innen) reichen sollte, damit sie für Gefahren im Einsatz sensibilisiert sind, finde ich mehr als gewagt. Ein Sicherheitstraining für Fahrer(innen) solcher Einsatzfahrzeuge in regelmäßigen Abständen sollte doch die Regel sein. Auch wenn ein Arzt den schwierigen Dienst eines Notarztes übernimmt, müssten doch für diesen Arzt selbstverständlich kostenfreie Fahrsicherheitstrainings inkludiert sein. Ich füge hier einen teilweisen Auszug des  Landesfeuerwehrverbandes Bayern zu Fahrten nach Sonderrechte § 35 StVO und Wegerechte nach § 38 StVO an: Im Vergleich zu einer Fahrt ohne Sonderechte besteht für eine Einsatzfahrt mit Sonderechten ein vierfaches Risiko für einen tödlichen Unfall, ein acht-faches Risiko für einen Unfall mit Schwerverletzten und ein 17-faches Risiko für einen Unfall mit hohem Sachschaden. Bei Inanspruchnahme von Sonderrechten, darf bei Rotlicht zeigender Ampel in Kreuzungen nur mit Schrittgeschwindigkeit eingefahren werden, ggf. ist an der Haltelinie zu halten, wenn das Sondersignal-Fahrzeug von anderen Verkehrsteilnehmern nicht sicher erkannt wurde. Fahrer(innen) eines Sondersignal-Fahrzeuges müssen das am geringsten in die StVO eingreifende, andere weder gefährdende noch schädigende Mittel einsetzen. Es ist besser eine Sekunde später, als überhaupt nicht am Einsatzort anzukommen. Selbst bei einer Erhöhung der Geschwindigkeit von 50 km/h auf 70 km/h ergeben sich nur 20 Sekunden Zeitgewinn pro gefahrenen Kilometer. Sicherheit vor Schnelligkeit. Dass es immer rücksichtsloser im Straßenverkehr zugeht, stimme ich Herrn Sefrin zu. Auch ich bin überzeugt, dass die Fahrerinnen und Fahrer von Sondersignal-Fahrzeugen ihrer Verantwortung bewusst sind. Dennoch macht es nachdenklich, dass man in den Medien öfter von Unfällen mit Beteiligung von Rettungs-/Notarztwagen und Feuerwehr-Einsatzfahrzeugen liest, als von Einsatz-Fahrzeugen der Polizei. Danach muss die Einsatz-Fahrerausbildung bei der Polizei qualitativ viel höher und effizienter sein! Auch das sollte den zuständigen Verantwortlichen zu denken geben!
Willi Engel, 97320 Mainstockheim
 
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